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Matrix alte Geschichte - 2013 - Dillum

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253<strong>Matrix</strong>, Strukturen und Parallelitäten der <strong>alte</strong>n <strong>Geschichte</strong>Petrarca, Dante und Thomas von Aquin: verfrühte GeistesgrößenDer Sachverhalt ist einfach: Die <strong>alte</strong> <strong>Geschichte</strong> wurde von neuzeitlichenSchriftstellern geschrieben. Manchmal kennen wir ihre Namen.Häufig aber verfaßten diese Historiographen ihre Werke anonymoder benutzten ein Pseudonym. Es entstehen Parallelitäten schonbei der Quellenbetrachtung. Die Analyse von Inh<strong>alte</strong>n und Tendenzender <strong>alte</strong>n Textbücher weist nach, daß diese nicht so alt sind, wiebehauptet.Bereits einigen russischen Geschichtskritikern ist die unmöglich früheZeitsetzung von Dichtern wie Dante und Petrarca aufgefallen.Im Livre de civilisation gibt es ein Kapitel Wann schrieben Dante, Petrarcaund Boccaccio (Livre de civilisation, 52 ff.).Fomenko äußerte sich ausführlich über Petrarca (= Plutarch?) unddie „Wiedergeburt der Antike“ (Fomenko: History, vol. 1, 410 ff.).Dabei streicht der Forscher vor allem heraus, wie Petrarca die Legendevom <strong>alte</strong>n Rom aus dem Nichts erfand. – Und es wird geschildert,wie der gleiche Dichter mit Berühmtheiten korrespondierte,die wir heute als antike Gest<strong>alte</strong>n ansehen.Bei der Textüberlieferung verblüfft der Hinweis, daß der italienischeDichter Boccaccio, dessen Lebensdaten mit „1313 – 1375“ angegebenwerden, „1370“ im Kloster Monte Cassino die einzige Handschriftvon Tacitus’ Historien entdeckt habe.Doch sowohl die Annalen wie die Historien des römischen Geschichtsschreiberssind in einem einzigen Codex, dem Mediceus erh<strong>alte</strong>n.Die Annalen sollen erst „im 15. Jahrhundert“ von Poggio Bracciolinigefunden worden sein. – Ein einzelnes Werk sei also im Mittel<strong>alte</strong>rauseinandergerissen und später in der Renaissance durch wundersameFügung wieder zusammengesetzt worden.Die Werke von Tacitus aber tauchen vor allem nördlich der Alpenauf: Sankt Gallen, Fulda und Hersfeld werden genannt.Und wie soll Boccaccio auf Anhieb in einem süditalienischen Kloster,tausendfünfhundert Jahre nach dem Ableben des Geschichtsschreibers,eines seiner Hauptwerke gefunden haben? – Waren die Mön-

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