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Matrix alte Geschichte - 2013 - Dillum

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412Zuerst war dieser Marcus Aurelius vor der <strong>alte</strong>n Lateran-Kirche aufgestellt.- Maarten van Heemskerck, der große holländische Zeichnerin Rom, bildete die Statue noch dort ab.Von dieser Reiterstatue glauben die Historiker genau zu wissen, daßsie „am 12. Oktober 166 AD“ (!), anläßlich eines Triumphes gegendie Parther aufgestellt wurde. – 1800 Jahre also soll das Kunstwerkmit göttlicher Hilfe erfolgreich den irdischen Kräften der Korrosionwiderstanden haben.Vor allem aber hat dieser angebliche Mark Aurel das ganze tausendjährige„Mittel<strong>alte</strong>r“ überstanden. In jener unendlich langen Ära warMetall knapp, und jedes heidnische Bildnis wurde unnachsichtig eingeschmolzen.Die Reiterstatue jedoch blieb unberührt. Die Geschichtsfälscher derRenaissance behaupteten frech, das Bildwerk sei deshalb erh<strong>alte</strong>ngeblieben, weil man den Reiter für ein Porträt des christenfreundlichenKaisers Konstantin den Grossen geh<strong>alte</strong>n habe!Nun zeigt jeder Vergleich zwischen den zwei Kaisern, daß man dieseunmöglich verwechseln kann. Die Glotzaugen Konstantins unterscheidensich doch sehr von den abgeklärten, kleinen Augen desstoischen Kaisers Mark Aurel.Die Reiterstatue Mark Aurels ist ein Werk der Renaissance des 18.Jahrhunderts. – Aber sowohl „Fachleute“ wie Fremdenführer betennoch heute die einfältige Legende von der Bewahrung des bronzenenMark Aurels über fast 1900 Jahre nach.Übrigens hat Mark Aurel ein hochmittel<strong>alte</strong>rliches Alter ego in OttoIV. („1198 – 1218“), einem Gegenkönig von Friedrich II. – Eben weiler ein Pendant war, behaupten <strong>alte</strong> Chroniken, die Reiterstatue vonMark Aurel sei unter ihm in Rom aufgestellt worden.1939 wurde in der Römerstadt Aventicum (Abbildung 2), dem heutigenAvenches im Kanton Waadt in der Westschweiz in einem <strong>alte</strong>nAbwasserkanal (!) eine Büste gefunden, die aus 22-karätigem Goldgefertigt und 1, 6 Kilo schwer ist.Der goldene Kunstgegenstand aus Avenches wurde sofort als Porträtdes Kaisers Mark Aurel bezeichnet, und die Abbildung ziert seitdemfast jedes Buch über die Römerzeit und die römische Kunst.Seit 2000 hat der Autor in mehreren Etappen nachgewiesen, daß dieangebliche Goldbüste des Mark Aurel von Avenches eine Fälschungvon Ende der 1930er Jahre ist und deren Auffindung inszeniert wurde.

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