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Matrix alte Geschichte - 2013 - Dillum

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138Da sind zuerst die großen frühchristlichen Basiliken in Rom und Jerusalem,die Kirchen von Ravenna, die karolingische und ottonischeArchitektur in Mitteleuropa.Die Pfalzkapelle von Aachen ist dazuzurechnen, auch die Kaiserdomevon Speyer, Worms und Mainz.Romanisch sind auch der monumentale Klosterkomplex von Clunyim Burgund und die Vielzahl von romanischen Kirchen von Nordspanienüber Frankreich, Italien bis nach Syrien und Armenien.Der romanische Sakralbau wird mit einer göttlichen Himmelsburgverglichen. Er hat häufig tatsächlich Entlehnungen aus der <strong>alte</strong>n Festungsarchitektur.Und das ikonographische Programm der Romanik mutet mit seinenUngeheuern und Fabelwesen, aber auch mit seinen karikaturistischenPorträts und den obszönen Darstellungen fremdartig an. – Esist richtig, daß hier eine mehr heidnische als christliche Glaubensweltdargestellt wird.Auch in der Romanik läßt sich an ein paar Fingerzeigen ein schnellerkultureller und religiöser Wandel ablesen.Die ersten Kirchen wie der erwähnte Bau von Saint-Martin-de-Boscherville waren umgebaute gallorömische Viereckstempel.Aber noch die Baukunst der Cluniazenser zollt Respekt vor den römischenRuinen des burgundischen Gebiets (Koch, 116).Die altchristlichen Kirchen sind also in enger Anlehnung an die kurzvorher zerstörte römische Baukultur entstanden.Die neue Religion konnte sich offenbar zuerst nur im Schutze vonspätrömischen Kastellen entwickeln.Viele frühe Kirchen und Kapellen entstanden innerhalb von Festungenoder an diese angelehnt. Erst nach und nach emanzipierte sichder neue Glaube. Die Sakralbauten wurden größer und rückten gegendie Mitte der neuen „mittel<strong>alte</strong>rlichen“ Städte vor.Romanische Gotteshäuser standen häufig fuori le mura, außerhalbder nachrömischen Stadtumwallungen. Die Peterskirche in Rom entstandauf dem städtischen Vorgelände, mehrere dortige Basilikenwie San Paolo und Sant’Agnese ebenfalls.Man könnte vielleicht auch den Papstpalast in Avignon erwähnen.Jene Stadt zeichnet sich aus durch eine Residenz, nicht durch eineKirche.

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