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Matrix alte Geschichte - 2013 - Dillum

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249Bis zur Zeit der Auffindung hielt dieser Stein demzufolge 1500 Jahre,ohne daß die Inschrift verwittert wäre.„1528“ wurde in einem Weinberg am Rande von Lyon eine große,fast vollständige Inschrifttafel aus Bronze (!) gefunden. Das Dokumentwurde von der Stadt sofort angekauft.Der erste Gelehrte, welche die Inschrift abschrieb, war der SchweizerHistoriograph Aegidius Tschudi, der sie auf einem Kriegszug (!)nach Frankreich „1536“ zu sehen bekam.Die Inschrift von Lyon (vgl. Walser, 18 ff.) enthält eine Rede, welcheKaiser Claudius vor dem Senat geh<strong>alte</strong>n hat. Es ging dabei um dasIus Honorum der Gallier, welches der Kaiser verteidigte.Der Text dieser Rede findet sich fast wortwörtlich in den Historienvon Tacitus wieder.Die Legende von der Lyoner Inschrift strotzt von haarsträubendenUnmöglichkeiten.Der Fund kann erst dann gefertigt worden sein, als der Tacitus-Textbekannt war.Und mit dem Schweizer Geschichtsschreiber Aegidius Tschudi hatsich der Autor in Die <strong>alte</strong>n Eidgenossen befaßt.Es ergibt sich, daß dieser Gelehrte seine umfangreiche Chronik überdie Ursprünge der Schwyzer nicht „um 1550“, sondern in den 1750erJahren verfaßt hat.Zudem gibt es noch andere wichtige „römische“ Inschriften, die erstdurch Tschudi bekannt geworden, also hergestellt worden sind.Die meisten lateinischen und griechischen Inschriften sind alsSchöpfungen der Renaissance und des Barocks anzusehen.Die Neu-Lateiner und Neu-Griechen in West und Ost drapierten ihreKultur mit einer Menge von Inschriften, welche ein Altertum vorgaukelnsollten, aber in die Neuzeit verweisen.Fälschungen im Mittel<strong>alte</strong>r?Bereits ist überdeutlich geworden, wie am Beginn der plausiblen <strong>Geschichte</strong>eine gewaltige Aktion der Geschichtserfindung stand. Unddie planmäßige Erfindung von Inh<strong>alte</strong>n und Zeiten ist Fälschung imeigentlichen Sinne.Die Akteure der Grossen Aktion wußten, was sie taten. Dies gehtaus vielen Einzelheiten hervor.

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