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Matrix alte Geschichte - 2013 - Dillum

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243Also bedurfte es des Scharfsinns eines Wilhelm Kammeier im 20.Jahrhundert, um die Urkunden allgemein als gefälschte Geschichtsquellenzu entlarven. Die bereits genannte Fälschung der deutschen<strong>Geschichte</strong> enthält alle wesentlichen Argumente und ist nicht zu widerlegen.Die orthodoxe Geschichtswissenschaft hat sich darauf festgelegt,Kammeier zu ignorieren. In dem umfangreichen Werk über Fälschungenim Mittel<strong>alte</strong>r – von dem noch zu sprechen sein wird - findetsich der Name des großen Urkundenkritikers nur an einer einzigenStelle in einer Anmerkung erwähnt (Fälschungen, III, 16, Anm.).Schaut man sich eine Auswahl von Urkunden näher an, so regt sichbald Zorn. Wie kann man auf solche Dokumente vertrauen, wennformale wie inhaltliche Merkmale zeigen, daß die Pergamentstückenicht aus den Zeiten stammen können, in denen sie behauptet werden!Kammeier hat in seinem genannten Werk die Dinge aufgezählt, welchegegen die Urkunden als Geschichtsquellen sprechen. Auf dieEinzelheiten soll hier nicht eingegangen werden. Statt dessen werdeneinige Legenden und märchenhafte Elemente aufgezählt, welchevom „Mittel<strong>alte</strong>r“ behauptet werden:Während tausend Jahre gab es in jener Epoche Kaiser, die wie Vagantenständig auf Wanderschaft waren. Und trotz ihres Reichtumsund ihrer Möglichkeiten lernten sie über Jahrhunderte nie schreibenund mußten wie Analphabeten die Diplome, die sie ausstellten, mitKreuzchen und Vollzugstrichen unterzeichnen.Die Kaiser, Könige und Fürsten waren alle christlich, meistens römisch-katholisch,und vor allem grenzenlos großzügig: Ständig verbrieftensie Klöstern, Städten und Ländern Freiheiten und Rechte. –Und jeder Grundbesitzer hatte offenbar nur einen Lebenszweck,nämlich seinen Besitz einer geistlichen Institution gegen etwasKleingeld, ein Wohnrecht oder ein Faß Bier (!) zu verschenken.In Detailforschungen hat der Autor erkannt, daß die Urkunden nachden Chroniken geschrieben wurden. Die beiden Quellentypen passennicht zusammen.Die Historiker vertrauen deshalb entweder mehr auf die einen oderdie anderen Quellen. Aber noch mehr wird ein gemischtes Systemvorgezogen: Man bedient sich der Urkunden oder Chroniken je nachBedarf, wo sich ein besserer Sinn ergibt.

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