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Matrix alte Geschichte - 2013 - Dillum

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220Und der bedeutendste Fund von Papyrus-Texten waren die Entdekkungenvom Wadi Qumran am Toten Meer ab 1947.Pergament-Handschriften tauchen heute nur noch sehr selten auf,Papyrus-Manuskripte dagegen häufig. – Das heißt übersetzt: Gefälschtwerden Texte heute fast ausschließlich auf dem letztgenanntenBeschreibstoff. - Und entdeckt werden solche Dokumente immerim Nahen Osten.Hinter der heutigen Vorliebe für nahöstliche Papyrus-Handschriftensteht die wissenschaftliche Sehnsucht nach dem „Urtext“ der HeiligenSchrift.Aber auch der älteste Text kann die eherne Schwelle der Schriftlichkeitnicht unterschreiten.Nach Papyrus und Pergament sei bereits im „Frühmittel<strong>alte</strong>r“ dasPapier aufgekommen. Die Sagen-Gestalt Harun-al-Raschid in Bagdadsoll den Beschreibstoff „um 800 AD“ verwendet haben.Doch bis sich das Papier in Europa durchgesetzt hat, dauerte eswieder entsetzlich lange.Die Normannen auf Sizilien hätten es zuerst benutzt. - Die deutschenStädte begannen erst „in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts“Papiermühlen einzurichten – Bern zum Beispiel „1466“.Aber in klösterlichen Bibliotheken finden sich Schriftstücke auf Papier,Pergament und Papyrus. – Offensichtlich stimmt die Reihenfolgeder Beschreibstoffe nicht.Wir kommen wiederum zur Zeitmarke im 18. Jahrhundert und stellenfest, daß es dort Handschriften und Drucke gab. Und letztere wurdenbekanntlich ausnahmslos auf Papier gedruckt.Hier stellt sich wieder die Frage: Weshalb schrieben die Mönche des18. Jahrhunderts so viele Dokumente, ganze Bücher auf Pergament,wo sich doch das viel billigere und praktischere Papier anbot?Die Frage übergeht die Triebkräfte der Grossen Aktion. Diese suchtefür ihre Zwecke nicht unbedingt die einfachen und billigen Mittel.Ein Pergament-Codex, der häufig mehrere Hände und mehrere JahreArbeit erforderte, konnte besser eine ur<strong>alte</strong> Überlieferung vortäuschen– so wahrscheinlich die Überlegung der Hersteller.Wenn man sich die geradezu unglaubliche Schrift- und Handschriftengläubigkeitansieht, die noch heute in den offiziellen wissenschaftlichenKreisen herrscht, so scheint die <strong>alte</strong> Rechnung aufzugehen.

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