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Da machten sie Kehrt und schlitzten den Karthagern mit ihren<br />

Stoßzähnen die Leiber auf oder erdrückten und zerstampften sie<br />

mit ihren Füßen. Hinter den Tieren kamen die Barbaren den Hügel<br />

herab. Das punische Lager, das keinen Wall hatte, wurde beim<br />

ersten Anlauf genommen und geplündert. Die Karthager wurden<br />

gegen die Tore der Stadt getrieben. Aus Furcht vor den Söldnern<br />

wollte man nicht öffnen. Der Tag brach an. Von Westen her sah<br />

man Mathos Fußvolk heranmarschieren. Gleichzeitig tauchten<br />

Reiterscharen auf. Das war Naravas mit seinen Numidiern. Sie<br />

setzten über Hecken und Gräben weg und hetzten die Flüchtlinge,<br />

wie Jagdhunde die Hasen. Dieser Wechsel des Kriegsglücks<br />

überraschte den Suffeten. Er schrie, man solle ihm aus dem Bade<br />

helfen.<br />

Die drei Gefangenen standen noch immer vor ihm. Da<br />

flüsterte ihm ein Neger – der nämliche, der in der Schlacht seinen<br />

Sonnenschirm trug – ein paar Worte ins Ohr.<br />

»Ach so?« entgegnete der Suffet langsam. »Ja, töte sie!«<br />

fügte er in barschem Tone hinzu.<br />

Der Äthiopier zog einen langen Dolch aus seinem Gürtel,<br />

und die drei Köpfe fielen. Einer davon rollte über die Reste des<br />

Mahls und fiel in das Badebecken. Eine Weile schwamm er. Das<br />

Morgenlicht drang durch die Mauerspalten ein. Die drei Leichen<br />

lagen auf der Brust. Ihr Blut strömte in dicken Strahlen wie aus<br />

drei Quellen. Ein Teppich von Blut rann über die Mosaik, die mit<br />

blauem Sande bestreut war. Der Suffet tauchte die Hand in diesen<br />

warmen Schlamm und rieb sich die Knie damit! Es galt dies als<br />

Heilmittel.<br />

Als es Abend geworden, entwich er mit seinem Gefolge<br />

aus der Stadt. In der Richtung auf die Berge wollte er sein Heer<br />

einholen. Er fand nur die Trümmer davon wieder.<br />

Vier Tage danach war er in Gorza, auf der Höhe über<br />

einem Paß, als sich die Truppen des Spendius in der Tiefe zeigten.<br />

Mit zwanzig guten Lanzen, gegen die Vorhut ihrer Marschkolonne<br />

gerichtet, hätte man sie leicht aufhalten können. Doch die<br />

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