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aufgeregt von einem zum andern, dann aber beugten sie sich über<br />

die armen Schelme und schlugen sie aus Leibeskräften. Die Namen<br />

ihrer Männer heulend, zerrissen sie ihnen mit den Fingernägeln<br />

die Haut und stachen ihnen mit ihren Haarnadeln die Augen aus.<br />

Dann kamen die Männer und marterten die Unglücklichen von<br />

den Füßen, die sie ihnen an den Knöcheln abhieben, bis zur Stirn,<br />

aus der sie kranzartige Stücke herausschnitten, die sie sich um den<br />

Kopf schlangen. Insbesondere waren die Esser unreiner Speisen<br />

erfinderisch in Grausamkeiten. Sie entzündeten die Wunden,<br />

indem sie Staub, Essig und Topfscherben hineinpreßten. Hinter<br />

ihnen standen schon wieder andre und warteten. Das Blut floß<br />

in Strömen, und die Peiniger ergötzten sich daran wie Winzer an<br />

ihren Keltern.<br />

Matho saß immer noch am Boden, an der nämlichen<br />

Stelle, wo er sich nach der Schlacht hingesetzt hatte, die Ellbogen<br />

auf die Knie gestemmt, die Schläfen in den Händen. Er sah nichts,<br />

hörte nichts, dachte nichts.<br />

Bei dem Freudengeheul, das die Menge ausstieß, blickte<br />

er auf. Vor ihm, auf einer Stange, flatterte ein Stück Leinwand,<br />

dessen Ende die Erde streifte. Darunter lagen Körbe, Decken und<br />

ein Löwenfell in buntem Durcheinander. Er erkannte sein Zelt,<br />

und seine Augen bohrten sich in den Boden, als ob dort Hamilkars<br />

Tochter in die Erde versunken wäre.<br />

Die zerrissene Leinwand wehte im Winde, und zuweilen<br />

berührte der wehende Fetzen sein Gesicht. Da bemerkte er ein rotes<br />

Zeichen, offenbar den Abdruck einer Hand. Es war Naravas’ Hand,<br />

das Wahrzeichen ihres einstigen Bundes. Matho sprang auf. Er<br />

nahm ein glimmendes Stück Holz, das auf dem Boden lag, und warf<br />

es verächtlich in die Reste seines Zeltes. Dann stieß er mit der Spitze<br />

seines Panzerstiefels allerlei verstreut umherliegende Gegenstände<br />

in die Flammen. Es sollte nichts übrig bleiben!<br />

Plötzlich tauchte Spendius auf, ohne daß man hätte<br />

erraten können, aus welcher Richtung.<br />

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