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Unter den Bäumen lief jemand hinter ihnen her, und<br />

Matho, der den Mantel trug, fühlte mehrmals, wie jemand von<br />

unten ganz sacht daran zupfte. Es war ein großer Pavian, einer<br />

von denen, die im Tempelbezirk frei herumliefen. Er zog an dem<br />

Mantel, als wüßte er, daß es sich um einen Raub handelte. Sie<br />

wagten nicht, ihn zu schlagen, aus Furcht, er möchte laut schreien.<br />

Plötzlich besänftigte sich sein Ärger, und er trabte wiegenden<br />

Ganges mit seinen langen herabhängenden Armen neben ihnen<br />

her. An der Umfriedung schwang er sich mit einem Satze in einen<br />

Palmbaum.<br />

Als sie die letzte Mauer hinter sich hatten, lenkten sie<br />

ihre Schritte nach dem Schlosse Hamilkars. Spendius begriff, daß es<br />

erfolglos war, Matho davon abbringen zu wollen.<br />

Sie gingen durch die Gerberstraße, über den<br />

Muthumbalplatz, den Gemüsemarkt und den Kreuzweg von<br />

Kynasyn. An einer Mauerecke fuhr ein Mann vor ihnen zurück,<br />

erschreckt durch den glänzenden Gegenstand, der die Finsternis<br />

durchstrahlte.<br />

»Verdeck den Zaimph!« riet Spendius.<br />

Andre Leute kreuzten ihren Weg, bemerkten sie aber<br />

nicht.<br />

Endlich erkannten sie die Häuser von Megara.<br />

Der Leuchtturm auf der äußersten Mole erhellte den<br />

Himmel weithin mit rotem Schein, und der Schatten des Palastes<br />

mit seinen übereinander getürmten Terrassen fiel über die<br />

Gärten hin wie eine ungeheure Pyramide. Sie drangen durch die<br />

Judendornhecken, indem sie sich mit ihren Dolchen einen Weg<br />

bahnten.<br />

Überall sah man noch die Spuren vom Festmahle der<br />

Söldner. Zäune waren niedergerissen, Wasserrinnen versiegt,<br />

Kerkertüren standen offen. In der Nähe der Küchen und Keller<br />

ließ sich kein Mensch blicken. Matho und Spendius wunderten sich<br />

über die Stille, die nichts unterbrach als hin und wieder das heisere<br />

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