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entstanden. Andre bildeten sich ein, es wäre die Strafe dafür, daß sie<br />

Salambos Fische gegessen hätten. Doch weit entfernt, Reue darüber<br />

zu empfinden, sannen sie auf noch abscheulichere Frevel, um die<br />

punischen Götter noch mehr zu beschimpfen. Man hätte sie am<br />

liebsten ausgerottet.<br />

So zogen die Barbaren drei Monate lang an der Ostküste<br />

hin und dann über die Sellumer Berge hinaus bis zum Rande der<br />

Wüste. Man suchte einen Zufluchtsort, gleichviel wo. Nur Utika<br />

und Hippo-Diarrhyt waren treu geblieben. Doch beide Städte<br />

wurden von Hamilkar belagert. Deshalb zog man schließlich auf<br />

gut Glück wieder gen Norden, ohne die Straßen zu kennen.<br />

Das lange Elend hatte die Köpfe schwachsinnig gemacht.<br />

Man empfand nichts mehr als eine immer wachsende<br />

Erbitterung. Eines Tages waren die Söldner wieder in den<br />

Schluchten von Kobus, abermals vor Karthago.<br />

Nun wurden die Treffen häufiger. Das Kriegsglück war<br />

wechselnd. Doch Freund wie Feind war derart erschöpft, daß<br />

man auf beiden Seiten anstatt dieser kleinen Scharmützel eine<br />

große Schlacht herbeiwünschte. Man sehnte sich nach der letzten<br />

Entscheidung.<br />

Matho hatte Lust, diesen Vorschlag dem Marschall<br />

persönlich zu überbringen. Aber einer seiner Libyer übernahm das<br />

Wagnis. Als man ihn abziehen sah, waren alle überzeugt, daß er nie<br />

wiederkäme.<br />

Er kehrte noch am selben Abend zurück.<br />

Hamilkar nahm die Herausforderung an. Man sollte sich<br />

am nächsten Morgen bei Sonnenaufgang in der Ebene von Rades<br />

treffen.<br />

Die Söldner wollten wissen, ob Hamilkar noch etwas<br />

gesagt hätte, und der Libyer berichtete weiter:<br />

»Als ich vor ihm stehen blieb, fragte er mich, worauf ich<br />

noch wartete. Ich antwortete: »Daß man mich töte!« Da erwiderte<br />

er: »Nein! Geh! Du stirbst morgen mit den andern!««<br />

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