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und sich am Horizont auf das tiefblaue Meer stützte. Die Sonne<br />

erhob sich aus den Fluten und stieg empor. Ihre Strahlen trafen die<br />

Brust des Kolosses. Sein von roten Zähnen starrender Rachen tat<br />

sich in schrecklichem Gähnen auf. Seine ungeheuern Nasenflügel<br />

erweiterten sich. Das helle Licht belebte ihn und verlieh ihm ein<br />

furchtbares, lauerndes Aussehen, als ob er sich hinausstürzen<br />

wollte, um sich mit dem Gestirn, dem Gott, zu vereinen und mit<br />

ihm zusammen die Unendlichkeit zu durchstürmen.<br />

Die umgerissenen Fackeln brannten inzwischen weiter,<br />

und ihr Widerschein goß hier und dort auf die Perlmutterfliesen<br />

rote Flecke wie von Blut hin. Die Alten taumelten vor Ermattung.<br />

Sie atmeten die frische Luft mit vollen Zügen. Schweiß rann über<br />

ihre bleigrauen Lippen. Sie hatten alle so viel geschrien, daß sie<br />

einander nicht mehr verstanden. Aber ihr Zorn gegen den Suffeten<br />

war nicht erloschen. Zum Abschied warfen sie ihm Drohungen zu,<br />

und Hamilkar erwiderte sie:<br />

»Auf Wiedersehen morgen nacht, Barkas, im Tempel<br />

Eschmuns!«<br />

»Ich werde da sein!«<br />

»Wir werden dich durch die Hundertmänner verurteilen<br />

lassen!«<br />

»Und ich euch durch das Volk!«<br />

»Nimm dich nur in acht, daß du nicht am Kreuze<br />

endest!«<br />

»Und ihr, daß ihr nicht in den Straßen zerrissen<br />

werdet!«<br />

Sobald sie sich auf der Schwelle des Hofes befanden,<br />

nahmen sie wieder eine ruhige Haltung an.<br />

Die Läufer und Wagenführer erwarteten ihre Herren am<br />

Tor. Die meisten Gerusiasten ritten auf weißen Maultieren davon.<br />

Der Suffet sprang in seinen zweirädrigen Wagen und ergriff selbst<br />

die Zügel. Die beiden Rosse trabten im Takt in stolzer Beizäumung<br />

über die aufspringenden Kiesel. Die ganze Straße der Mappalier<br />

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