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Der einstige Sklave hatte sich einen seiner Schenkel in<br />

zwei Bruchstücke einer Lanze eingeschient. Er hinkte jämmerlich<br />

und stieß Klagelaute aus.<br />

»Beseitige das doch!« sagte Matho zu ihm. »Ich weiß<br />

schon, daß du ein Held bist!« Die Ungerechtigkeit des Schicksals<br />

hatte ihn so niedergebeugt, daß er nicht mehr die Kraft hatte, sich<br />

über Menschen zu entrüsten.<br />

Spendius winkte ihm und führte ihn zu einer Höhle im<br />

Hange, wo sich Zarzas und Autarit verborgen hielten.<br />

Sie waren beide wie der Sklave geflohen, der eine trotz<br />

seiner Blutgier, der andre trotz seiner Tapferkeit. Wer hätte denn,<br />

meinten sie, den Verrat des Naravas, den Brand im Lager der<br />

Libyer, den Verlust des Zaimphs, Hamilkars plötzlichen Angriff<br />

und vor allem seine geschickten Manöver ahnen können, durch die<br />

er die Söldner in den Kessel hinabgelockt hatte, um sie dann über<br />

den Haufen zu rennen? Spendius gestand seine Feigheit nicht ein<br />

und beharrte darauf, daß er ein zerschmettertes Bein habe.<br />

Schließlich begannen die drei Führer und der Schalischim<br />

eine Beratung, was nunmehr zu tun sei.<br />

Hamilkar verlegte ihnen den Weg nach Karthago.<br />

Sie waren zwischen seinem Heer und dem Gebiet des Naravas<br />

eingeschlossen. Die tyrischen Städte würden sich zweifellos dem<br />

Sieger anschließen. Dadurch drängte man die Söldner gegen die<br />

Küste, um sie mit vereinten Kräften zu vernichten.<br />

Es gab kein Mittel, einen Kampf zu vermeiden. Folglich<br />

mußten sie ihn bis aufs Äußerste fortsetzen. Aber wie sollten sie<br />

die Notwendigkeit eines endlosen Krieges ihren entmutigten, aus<br />

frischen Wunden blutenden Leuten begreiflich machen?<br />

»Ich übernehme es!« rief Spendius.<br />

Zwei Stunden später kam ein Mann aus der Richtung von<br />

Hippo-Diarrhyt in raschem Laufe den Berg herauf. Hoch in der<br />

Hand schwenkte er eine Schreibtafel. Da er laut schrie, umringten<br />

ihn sofort die Barbaren.<br />

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