30.12.2012 Aufrufe

download - Librito

download - Librito

download - Librito

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

und Schuh-Appelle ab. Den Posten wurde der Gebrauch des Schildes<br />

verboten. Sie waren nämlich häufig an die Lanze gelehnt stehend<br />

eingeschlafen. Wer zu viel Habseligkeiten mit sich führte, hatte sich<br />

deren zu entledigen. Nach römischem Brauch mußte alles Gepäck<br />

auf dem Rücken getragen werden. Aus Vorsicht gegen die Elefanten<br />

errichtete Matho ein Kürassierregiment, das, Roß wie Reiter, vom<br />

Scheitel bis zur Sohle in nägelbeschlagener Nilpferdhaut steckte.<br />

Um auch die Hufe der Pferde zu schützen, flocht man ihnen Schuhe<br />

aus Spartofasern.<br />

Es wurde verboten, die Ortschaften zu plündern und<br />

Einwohner nichtpunischer Herkunft zu malträtieren. Da die<br />

Gegend aber ausgesogen war, befahl Matho, die Lebensmittel nur<br />

noch nach der Kopfzahl der Soldaten zu verteilen und die Weiber<br />

nicht mehr zu berücksichtigen. Anfangs teilten die Söldner ihre<br />

Kost mit ihnen. Viele verloren dadurch wegen mangelhafter<br />

Ernährung die Kräfte. Unaufhörlich kam es zu Zwisten und<br />

Schimpfereien, da manche die Gefährtinnen andrer durch die<br />

Verführungskraft oder durch das Versprechen ihrer Portionen zu<br />

sich lockten. Matho befahl nunmehr, die Weiber samt und sonders<br />

erbarmungslos davonzujagen. Sie flüchteten in Autarits Lager,<br />

aber die Gallierinnen und Libyerinnen daselbst nötigten sie durch<br />

fortgesetzte Schikanen wieder zum Abzug.<br />

Endlich kamen sie unter die Mauern Karthagos, wo<br />

sie den Schutz der Zeres und der Proserpina anriefen, denn im<br />

Gebiete der Burg gab es einen Tempel und auch Priester dieser<br />

Gottheiten, zur Sühne für die Greuel, die einst bei der Belagerung<br />

von Syrakus begangen worden waren. Die Syssitien machten ihr<br />

Strandrecht geltend und verlangten die jüngsten der Weiber, um sie<br />

zu verkaufen. Etliche Neukarthager nahmen sich Spartanerinnen<br />

zu Ehegattinnen, weil sie blonde Frauen liebten.<br />

Manche der Weiber aber ließen nicht vom Heere. Sie liefen<br />

an der Seite der Kompagnien neben den Hauptleuten her, riefen<br />

ihre Männer beim Namen, zupften sie am Mantel, zerschlugen<br />

sich die Brust und verwünschten sie, wobei sie ihnen ihre kleinen,<br />

182

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!