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der Akropolis hin und senkte sich dann zur Stadt hinab, um die<br />

Zisternen von Megara mit einer stromähnlichen Wassermenge zu<br />

versehen.<br />

Spendius traf Matho zur verabredeten Stunde. Er<br />

knüpfte alsbald eine Art Harpune an das Ende eines Seiles und<br />

ließ dies rasch wie eine Schleuder schwirren. Der eiserne Haken<br />

blieb an der Mauer haften, und nun begannen sie, hintereinander<br />

emporzuklimmen.<br />

Als sie das erste Geschoß erreicht hatten, fiel der Haken bei<br />

jedem Wurfe wieder zurück. Bis sie eine geeignete Stelle entdeckten,<br />

mußten sie um die Pfeiler herum auf dem Sims gehen, den sie bei<br />

jeder höheren Bogenreihe immer schmaler fanden. Nach und nach<br />

dehnte sich das Seil. Mehrere Male wäre es beinahe gerissen.<br />

Endlich waren sie auf der obersten Plattform. Spendius<br />

bückte sich von Zeit zu Zeit, um den Steinbelag mit der Hand zu<br />

betasten.<br />

»Hier geht’s!« sagte er. »Fangen wir hier an!« Und indem<br />

sie sich beide gegen den Spieß stemmten, den Matho mitgebracht<br />

hatte, gelang es ihnen, eine der Steinplatten zu lockern.<br />

In der Ferne bemerkten sie einen Trupp von Reitern, die<br />

auf zügellosen Pferden dahingaloppierten. Ihre goldenen Armreifen<br />

tanzten über den undeutlichen Falten ihrer Mäntel. Voran ritt ein<br />

Mann mit einer Krone von Straußenfedern auf dem Kopf, in jeder<br />

Hand eine Lanze.<br />

»Naravas!« rief Matho.<br />

»Was kümmert uns der?« entgegnete Spendius und sprang<br />

in das Loch, das durch das Aufheben der Platte entstanden war.<br />

Seiner Weisung gemäß versuchte auch Matho einen der<br />

Steinblöcke zu lockern. Aber er hatte keine Ellbogenfreiheit.<br />

»Es wird auch so gehen!« meinte Spendius. »Geh<br />

voran!«<br />

Damit wagten sie sich in das Innere der Leitung.<br />

Das Wasser ging ihnen bis an den Bauch. Bald aber gerieten<br />

sie ins Schwanken und mußten schwimmen. Dabei stießen sie mit<br />

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