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wieder in Ordnung und zogen durch das riesige Tor ein, das sich<br />

dröhnend hinter ihnen schloß.<br />

Es gab nicht nach. Die Barbaren drängten dagegen an,<br />

und ein paar Minuten lang lief durch das Heer vom Anfang bis zum<br />

Ende eine Wellenbewegung, die allmählich verebbte und endlich<br />

ganz aufhörte.<br />

Die Karthager hatten auf die Wasserleitung Soldaten<br />

gestellt, die Steine, Kugeln und Balken zu schleudern begannen.<br />

Spendius machte den Söldnern klar, daß sie nicht halsstarrig sein<br />

dürften. Sie lagerten sich nunmehr in größerer Entfernung, alle<br />

fest entschlossen, Karthago zu erobern.<br />

Mittlerweile war das Gerücht von dem Kriege über die<br />

Grenzen des punischen Reiches hinausgedrungen. Von den Säulen<br />

des Herkules bis über Kyrene hinaus träumten die Hirten davon,<br />

während sie ihre Herden weideten, und die Karawanen plauderten<br />

nachts darüber beim Sternenschein. Es gab also Menschen, die es<br />

wagten, das große Karthago anzugreifen, die Stadt, die so glänzend<br />

war wie die Sonne und furchtbar wie ein Gott! Die Königin der<br />

Meere! Man hatte schon mehrfach ihren Sturz verkündet, und alle<br />

hatten daran geglaubt, weil alle ihn wünschten: die unterworfenen<br />

Völkerschaften wie die zinspflichtigen Dörfer, die verbündeten<br />

Provinzen wie die unabhängigen kleinen Stämme, kurzum alle,<br />

die Karthagos Tyrannei haßten, es um seine Macht beneideten<br />

oder seine Schätze begehrten. Die Tapfersten hatten sich auf der<br />

Stelle den Söldnern angeschlossen. Die Niederlage am Makar hatte<br />

dann allerdings die übrigen zurückgeschreckt, aber schließlich<br />

hatten sie wieder Mut gefaßt, waren allmählich vorgerückt und<br />

näher gekommen, und jetzt standen die Männer aus den östlichen<br />

Gegenden in den Dünen von Klypea jenseits des Golfes. Sobald sie<br />

die Barbaren erblickten, kamen sie zum Vorschein.<br />

Es waren nicht die Libyer aus der Umgegend Karthagos –<br />

diese bildeten schon lange das dritte Heer, – sondern Nomaden aus<br />

der Hochebene von Barka, die Banditen vom Kap Phiskus und vom<br />

Vorgebirge Derne, aus Phazzana und Marmarika. Sie hatten die<br />

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