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Kapitel 8<br />

Die Schlacht am Makar<br />

Schon am folgenden Tage entnahm Hamilkar den Syssitien<br />

anderthalb Millionen Mark in Gold und legte jedem Mitgliede<br />

der dreihundert Patriziergeschlechter eine Kopfsteuer von zehn<br />

Talern auf. Selbst die Frauen und Kinder wurden besteuert. Ja, die<br />

Priesterschaften – etwas Unerhörtes nach karthagischer Sitte –<br />

zwang er, Geld herzugeben.<br />

Er beschlagnahmte alle Pferde, alle Maultiere, alle Waffen.<br />

Manche wollten ihren Reichtum verheimlichen: ihre Güter wurden<br />

einfach verkauft. Um den Geiz der andern einzuschüchtern, lieferte<br />

er selber sechzig Rüstungen und siebenhundertundfünfzig Metzen<br />

Mehl. Das war allein soviel, wie die Elfenbeingesellschaft zu geben<br />

hatte.<br />

Er sandte Bevollmächtigte nach Ligurien, um Söldner<br />

anzuwerben: dreitausend Bergbewohner, die mit Bären zu kämpfen<br />

gewohnt waren. Man zahlte ihnen im voraus auf sechs Monate den<br />

Sold.<br />

Man brauchte unbedingt ein Heer. Gleichwohl nahm er<br />

nicht, wie Hanno, jeden Bürger an. Zunächst wies er alle Leute<br />

mit sitzender Lebensweise zurück, ferner solche, die einen dicken<br />

Bauch oder ein ängstliches Aussehen hatten. Dagegen nahm er<br />

Ehrlose, Vagabunden aus Malka, Barbarenabkömmlinge und<br />

Freigelassene. Den Neukarthagern versprach er als Belohnung das<br />

volle Bürgerrecht.<br />

Seine erste Sorge war die Erneuerung der Garde. Diese<br />

Truppe von schönen jungen Männern, die sich für die kriegerische<br />

Blüte der Republik hielt, wählte sich ihre Führer selbst. Er<br />

verabschiedete ihre bisherigen Offiziere und faßte die Mannschaft<br />

hart an, ließ sie laufen, springen, in einem Atem den Abhang des<br />

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