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Sausend pfiff der Speer zwischen den Schalen hin,<br />

durchbohrte den Arm des Libyers und nagelte ihn mit solcher<br />

Wucht an die Tischplatte, daß der Schaft in der Luft vibrierte.<br />

Matho riß ihn rasch heraus. Doch er war ohne Waffen<br />

und nackt. Da hob er mit beiden Armen den beladenen Tisch hoch<br />

und schleuderte ihn gegen Naravas, mitten in die Menge, die sich<br />

dazwischenwarf. Die Söldner und die Numidier standen so dicht,<br />

daß sie ihre Schwerter nicht ziehen konnten. Matho brach sich<br />

Bahn, indem er gewaltsam mit dem Kopfe gegen die Menge stieß.<br />

Als er wieder aufblickte, war Naravas verschwunden. Er suchte ihn<br />

mit den Augen. Auch Salambo war fort.<br />

Da wandte er den Blick nach dem Schlosse und bemerkte,<br />

wie sich ganz oben die rote Tür mit dem schwarzen Kreuze eben<br />

schloß. Er stürzte hinauf.<br />

Man sah ihn zwischen den Schiffsschnäbeln laufen, dann<br />

auf den drei schrägen Treppen hinaufeilen und schließlich oben<br />

gegen die rote Tür mit der Wucht seines ganzen Körpers anrennen.<br />

Schwer atmend lehnte er sich an die Mauer, um nicht umzusinken.<br />

Ein Mann war ihm nachgefolgt, und in der Dunkelheit<br />

– der Lichterschein des Festes wurde durch die Ecke des Palastes<br />

abgeschnitten – erkannte er Spendius.<br />

»Weg!« rief Matho.<br />

Ohne etwas zu erwidern, begann der Sklave seine Tunika<br />

mit den Zähnen zu zerreißen. Dann kniete er neben Matho nieder,<br />

faßte behutsam dessen Arm und befühlte ihn, um im Dunkeln die<br />

Wunde zu finden.<br />

Ein Mondstrahl glitt aus einer Wolkenspalte, und<br />

Spendius erblickte in der Mitte des Armes eine klaffende Wunde. Er<br />

verband sie mit dem Stück Stoff. Doch der andre rief zornig:<br />

»Laß mich! Laß mich!«<br />

»Nein, nein!« antwortete der Sklave. »Du hast mich<br />

aus dem Kerker befreit. Ich bin dein, und du bist mein Gebieter!<br />

Befiehl!«<br />

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