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nackten, weinenden Kinder hinhielten. Dieser Anblick rührte die<br />

Barbaren. Aber die Weiber waren ein Hindernis, eine Gefahr. Man<br />

stieß sie immer wieder zurück, und doch wichen sie nicht. Matho<br />

ließ sie schließlich von den Reitern des Naravas mit den Lanzen<br />

verjagen, und als die Balearier ihm zuriefen, sie müßten Frauen<br />

haben, antwortete er: »Ich hab auch keine!«<br />

Molochs Geist kam über ihn. Trotz der Gegenrede<br />

seines Gewissens vollbrachte er entsetzliche Dinge, wobei er sich<br />

einbildete, der Stimme eines Gottes zu gehorchen. Wenn er die<br />

Felder nicht verwüsten konnte, so ließ er Steine darauf werfen, um<br />

sie unfruchtbar zu machen.<br />

Durch wiederholte Botschaften drängte er Autarit und<br />

Spendius zur Eile. Die strategischen Bewegungen des Suffeten<br />

waren unbegreiflich. Nacheinander lagerte Hamilkar bei Eidus,<br />

Monchar und Tehent. Aufklärer glaubten ihn in der Umgegend von<br />

Ischiil an den Grenzen des Reiches des Naravas gesehen zu haben.<br />

Dann erfuhr man wieder, daß er den Makar oberhalb Teburba<br />

überschritten habe, als ob er nach Karthago zurückkehren wolle.<br />

Kaum war er an einem Orte, so brach er schon nach einem andern<br />

auf. Die Marschstraßen, die er einschlug, blieben immer unbekannt.<br />

Ohne eine Schlacht zu liefern, wahrte der Suffet seinen Vorteil. Von<br />

den Barbaren verfolgt, dirigierte er sie doch.<br />

Die Märsche und Gegenmärsche ermüdeten die Karthager<br />

aber mehr als die Söldner, und Hamilkars Streitkräfte nahmen,<br />

da sie nicht erneuert wurden, von Tag zu Tag ab. Die Landleute<br />

lieferten ihm die Lebensmittel bereits saumseliger. Überall stieß er<br />

auf Zaudern und stillen Haß, und trotz seiner dringenden Bitten an<br />

den Großen Rat kam ihm keine Hilfe aus Karthago.<br />

Man sagte – vielleicht glaubte man es auch – , daß er<br />

keine nötig hätte. Das sei Arglist oder unnützes Klagen. Um ihm zu<br />

schaden, übertrieben Hannos Anhänger die Bedeutung seines Sieges.<br />

Die Truppen, die er befehligte, hätte man opferwillig aufgebracht;<br />

aber man könne doch nicht alle seine Forderungen erfüllen. Der<br />

Krieg sei wahrlich schwer genug! Er hätte schon zu viel gekostet.<br />

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