30.12.2012 Aufrufe

download - Librito

download - Librito

download - Librito

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Kapitel 9<br />

Im Felde<br />

Hamilkar hatte geglaubt, die Söldner würden ihn entweder vor Utika<br />

erwarten oder gegen ihn vorrücken. Aber da er seine Streitkräfte<br />

weder zum Angriff noch zur Verteidigung für ausreichend schätzte,<br />

war er auf dem rechten Ufer des Flusses nach Süden marschiert,<br />

was ihn vor einem unmittelbaren Überfalle sicherte.<br />

Er wollte zunächst die afrikanischen Stämme der Sache<br />

der Barbaren abspenstig machen, indem er ihnen ihren Abfall<br />

stillschweigend verzieh. Später freilich, wenn sie wieder isoliert<br />

dastanden, wollte er einzeln über sie herfallen und sie vernichten.<br />

In vierzehn Tagen beruhigte er die Gegend zwischen<br />

Thukkaber und Utika mit den Städten Tignikabah, Tessurah,<br />

Vakka und andern Orten weiter im Westen. Das in den Bergen<br />

liegende Zunghar, das durch seinen Tempel berühmte Assuras,<br />

das wacholderreiche Djeraado, Thapitis und Hagur schickten ihm<br />

Gesandte. Die Landleute kamen mit Lebensmitteln, baten ihn um<br />

Schutz, küßten ihm und seinen Soldaten die Füße und beklagten<br />

sich über die Barbaren. Einige brachten ihm in Säcken die Köpfe<br />

von Söldnern, die sie angeblich getötet hatten. In Wahrheit hatten<br />

sie nur Tote geköpft. Viele von den Barbaren hatten sich nämlich<br />

auf der Flucht verirrt, und so fand man hier und da unter den<br />

Ölbäumen und in den Vignen ihre Leichname.<br />

Um dem Volk etwas vorzugaukeln, hatte Hamilkar am<br />

Tage nach dem Siege die zweitausend Gefangenen, die man auf dem<br />

Schlachtfelde gemacht hatte, nach Karthago gesandt. Sie kamen in<br />

langen Kolonnen zu je hundert Mann an, die Arme auf dem Rücken<br />

an ihnen hinten aufgebundene Eisenstangen gefesselt. Sogar die<br />

Verwundeten mußten blutend mitlaufen. Reiter hinter ihnen<br />

trieben sie mit Peitschenhieben vorwärts.<br />

178

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!