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Spendius riet zur Annahme der Bedingung. Endlich<br />

willigten sie ein und traten wieder in das Zelt.<br />

Nun legte der Marschall seine Hand der Reihe nach in<br />

die Hände der zehn Barbaren und drückte ihnen den Daumen.<br />

Hinterher wischte er sich die Hand an seinem Gewand ab, denn die<br />

klebrige Haut dieser Menschen verursachte bei der Berührung eine<br />

rauhe und zugleich weiche Empfindung, ein fettiges, widerliches<br />

Kribbeln. Sodann sprach er zu ihnen:<br />

»Ihr seid also die Obersten der Barbaren und habt als<br />

Bevollmächtigte die Bedingung angenommen....«<br />

»Jawohl!« antworteten sie.<br />

»... aus freien Stücken, ohne Arglist, und in der Absicht,<br />

die Zusage zu halten?«<br />

Sie versicherten, daß die Bedingung nach ihrer Rückkehr<br />

zum Heere erfüllt würde.<br />

»Gut!« sagte der Suffet. »Kraft der Vereinbarung,<br />

zwischen mir, Hamilkar Barkas, und euch, den Bevollmächtigten<br />

der Söldner, geschlossen, wähle ich euch und behalte euch !«<br />

Spendius sank ohnmächtig auf die Matte. Die Barbaren<br />

drängten sich nach der andern Seite eng zusammen, als hätten sie<br />

nichts mit ihm gemein. Kein Wort, keine Klage ward laut.<br />

Die in der Säge Eingeschlossenen, die der Unterhändler<br />

harrten und sie nicht zurückkehren sahen, hielten sich für verraten.<br />

Offenbar hatten sich die Zehn dem Suffeten ergeben.<br />

Man wartete noch zwei Tage. Am Morgen des dritten<br />

ward ein Entschluß gefaßt. Auf Strickleitern, die man aus Lanzen,<br />

Pfeilen und Leinwandstücken herstellte, gelang es vielen, die Felsen<br />

zu erklimmen. Unter Zurücklassung der Schwächeren machten<br />

sich auf diese Weise etwa dreitausend Mann auf, um zu dem Heere<br />

in Tunis zu stoßen.<br />

Oberhalb des Felsenkessels dehnte sich Wiesenland,<br />

mit kärglichem Gesträuch bewachsen. Die Barbaren verzehrten<br />

die Knospen. Dann fanden sie ein Bohnenfeld. Bald war es<br />

verschwunden, als wäre ein Heuschreckenschwarm darüber<br />

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