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Landessynode 2010 - Evangelische Kirche von Westfalen

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Siebte Sitzung, Donnerstag, 18. November <strong>2010</strong>, vormittags<br />

bin ich sehr dankbar, dass ich gerade die evangelische <strong>Kirche</strong> bei verschiedenen Anlässen<br />

als solidarisch mit den Menschen erleben durfte. Dies wurde mir bei den Industrieund<br />

Sozialpfarrern in meiner Umgebung deutlich, ganz konkret aber auch bei den Solidaritätsgottesdiensten<br />

für die Bergleute, für ihre Arbeit innerhalb des Strukturwandels,<br />

die wir traditionell mit der evangelischen Pauluskirche in Marl ± gemeinsam mit allen<br />

Konfessionen ± in jedem Jahr durchführen konnten. Das hat Mut gemacht, das hat<br />

gezeigt, dass ± auch beim Ringen über den richtigen Weg in die Zukunft ± eines nicht<br />

vergessen werden darf: Der Mensch steht im Mittelpunkt!<br />

Deshalb habe ich mich auch sehr gefreut, als ich gefragt wurde, ob ich mir eine Mitarbeit<br />

in der <strong>Kirche</strong>nleitung in <strong>Westfalen</strong> vorstellen könnte. Ich habe freien Herzens ,Ja`<br />

gesagt, weil ich weiû, wie wichtig das Thema Arbeitswelt auch für meine <strong>Kirche</strong> ist.<br />

Erst danach habe ich mir die praktischen Fragen gestellt:<br />

Schaffe ich das überhaupt bei meiner beruflichen Aufgabe?<br />

Kommt meine kleine Familie nicht zu kurz?<br />

Ich habe mich beraten: mit meinem Mann, meinem Sohn ± mit der Pfarrerin in meiner<br />

Gemeinde, mit engen Freunden.<br />

Heute freue ich mich, dass es beim ,Ja` geblieben ist, dass ich neben dem emotionalen<br />

,Ja` auch das rationale setzen konnte.<br />

Nicht zuletzt durch die gemeinsame Arbeit an vielen Orten, aber auch die gemeinsamen<br />

Themen, die nicht zuletzt immer auch als Beiträge der evangelischen <strong>Kirche</strong> zu Arbeitslosigkeit<br />

und gering bezahlter Beschäftigung für mich als Gewerkschafterin wichtig<br />

sind, machen deutlich, dass es viele gemeinsame Vorstellungen gibt.<br />

Arbeit als Wert, als Grundlage <strong>von</strong> Existenz, <strong>von</strong> Wertschätzung, <strong>von</strong> Gerechtigkeit:<br />

Das verbindet Arbeitnehmerschaft und <strong>Kirche</strong>, hier haben wir gemeinsame Anliegen.<br />

,Eine Wirtschaftsordnung, die dem Menschen heute dient, ohne die Lebensgrundlagen<br />

zukünftiger Generationen zu zerstören` ± so wie es Präses Alfred Buû hier formulierte,<br />

ist auch mein Anliegen. Von daher halte ich den Dialog mit allen gesellschaftlichen<br />

Gruppen und Interessen darüber für auûerordentlich wichtig. Aus meiner Sicht bezieht<br />

das neben der Politik auch Arbeitgeber und ihre wichtige Funktion für unser Gemeinwesen<br />

mit ein.<br />

Deshalb freut es mich sehr, dass die Internationale Martin-Luther-Stiftung in der letzten<br />

Woche die Luther-Rose ± übrigens im Martin-Luther-Forum in Gladbeck ± an Gabriela<br />

Grillo für gesellschaftliche Verantwortung und für Unternehmercourage verliehen hat.<br />

Es geht hier um Verantwortung im Wirtschaftsleben. Diese Verantwortung haben wir<br />

alle, jede an ihrem Platz. Jeder ist an seinem Platz als Stimme und Gesicht für Gerechtigkeit<br />

und Teilhabe in unserer Gesellschaft gefordert.<br />

Das Thema der Synode ist ja: Die Taufe als Gottesgeschenk annehmen. Das bedeutet<br />

auch, zugehörig zu sein, die spirituelle Gemeinschaft erleben. Dies ist wichtig für die<br />

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