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Landessynode 2010 - Evangelische Kirche von Westfalen

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Dritte Sitzung, Montag, 15. November <strong>2010</strong>, abends<br />

und Pfarrern aus dem Entsendungsdienst und mit Beschäftigungsauftrag in Pfarrstellen<br />

wechselt. Ab Mitte der zwanziger Jahre könnte eine Unterversorgung mit Theologinnen<br />

und Theologen eintreten. Es ist noch Zeit, intensiv für das Studium und<br />

den Beruf zu werben und über andere Maûnahmen nachzudenken.<br />

4. Durch die Überführung des Entsendungsdienstes ergibt sich ± das zeigt Abbildung 6<br />

auf S. 11 ± die drängende Frage, was aus den Arbeitsbereichen wird, die <strong>von</strong> Pfarrerinnen<br />

und Pfarrern im Entsendungsdienst und mit Beschäftigungsauftrag wahrgenommen<br />

werden ± allein 70 Vollzeitdienste in der Krankenhausseelsorge, rund 40<br />

in Altenheimen, 15 in der Frauenarbeit, 11 in der Öffentlichkeitsarbeit.<br />

5. Zum Schluss ± auf Seite 17 und 18 formuliert die Arbeitsgruppe Zwischenergebnisse<br />

und Aufgabenstellungen. Nicht alle können im nächsten Jahr <strong>von</strong> der Arbeitsgruppe<br />

erledigt werden. Am 1. Dezember wird es eine Konsultation mit personalverantwortlichen<br />

Superintendentinnen und Superintendenten und Leitungen der ¾mter und<br />

Werke sowie den Vertreterinnen und Vertretern der Pfarrerschaft, der Vikare und Studierenden<br />

zu diesem Zwischenbericht geben. Einen Punkt möchte ich zum Schluss<br />

herausheben: Die Modellrechnungen zeigen es in aller Schärfe: Wir sind eine Institution<br />

im Rückbau. In 20 Jahren werden wir bei optimistischer Betrachtung nur noch<br />

knapp die Hälfte der Pfarrerinnen und Pfarrer <strong>von</strong> heute im Dienst haben. Wenn es so<br />

viele sein werden. Wir werden kleiner. Diese Entwicklung ist schmerzlich für alle<br />

Beteiligten, für alle Berufsgruppen, für die Gemeinden, für die Menschen in Krankenhäusern<br />

oder Altenheimen, die sich Seelsorge wünschen, auch für die <strong>Kirche</strong>nleitung.<br />

Pfarrerinnen und Pfarrer sind durch ihren Beamtenstatus besser abgesichert als die<br />

anderen kirchlichen Berufsgruppen. Aber in ihrer Funktion ± insbesondere im<br />

Gemeindepfarramt, aber auch an anderen Stellen ± tragen sie die Last des Rückbaus<br />

verantwortlich mit, denn sie haben als Theologinnen und Theologinnen in Presbyterien<br />

und Synoden wesentlichen Anteil an der Leitung der <strong>Kirche</strong>. Es wird zum Kennzeichen<br />

des Pfarramts in den nächsten Jahren werden zu sagen: ,Dieses oder jenes ist<br />

nicht möglich.` ,Das müssen wir einstellen.` ,Jene <strong>Kirche</strong> schlieûen.` Dazu braucht es<br />

die Unterstützung der Gemeinden und der Leitung in den <strong>Kirche</strong>nkreisen. Der Rückbau<br />

muss als Aufgabe angenommen werden, man kann nicht darüber hinweggehen<br />

und meinen, mit halber Besetzung noch die ganze Arbeit erledigen zu können. Es<br />

muss eine Verständigung auf allen Ebenen über die Frage geben: ,Welche Aufgaben<br />

sind unverzichtbar <strong>von</strong> einer Pfarrerin oder einem Pfarrer zu erfüllen?` Konzentration<br />

und Beschränkung sind notwendig. Das ist besonders schwierig in einer Zeit, in der<br />

alles danach ruft, dass <strong>Kirche</strong> in weitere gesellschaftliche Bereiche hineingeht und das<br />

Evangelium unter die Leute bringt. Das wird sie weiter tun, wir alle sind dazu kraft<br />

unserer Taufe berufen, aber es wird in Zukunft sehr genau bedacht werden müssen, wo<br />

Pfarrerinnen und Pfarrer eingesetzt werden sollen, welche Aufgaben andere kirchliche<br />

Berufe übernehmen können oder was ehrenamtlich geleistet werden muss. Hauptamtliche,<br />

bezahlte Arbeitskräfte, werden ein knappes Gut. Aus- und Fortbildung werden<br />

sich auf diese Entwicklung einzustellen haben, es braucht Unterstützung durch die Leitung<br />

und Begleitung durch Beratung und Supervision.<br />

Auch daran zeigt sich, was Paulus (Kor. 4,7) meint: ,Wir haben aber diesen Schatz in<br />

irdenen Gefäûen, damit die überschwängliche Kraft <strong>von</strong> Gott sei und nicht <strong>von</strong> uns.`<br />

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