Landessynode 2010 - Evangelische Kirche von Westfalen

zum ersten Mal nach vier Jahren eine Abschlussklasse verabschiedet. Diese Abschlussklasse
hat den tansanischen Preis in Mathematik gewonnen. Das ist für eine solche
Schule, die 3000 Kilometer entfernt von Daressalam liegt, etwas ganz Wunderbares.
Warum erzähle ich Ihnen das? Ich habe an einem der Gebäude ein Schild gesehen und
darauf stand: Wir danken unserem Partner, der Birger-Forell-Realschule aus Espelkamp,
für ihre Unterstützung. Ich war da zum ersten Mal und dachte, das ist VEM, da
ist Espelkamp im äuûersten Nordwesten Tansanias präsent. Ich habe mir in dieser
Schule die Photovoltaikanlage angeschaut, mit der sie das Licht in den Schlafräumen
und den Strom für die beiden PCs, die sie an dieser Schule haben, produzieren. Ich habe
erfahren, dass der Klimaberater, den die VEM seit ungefähr einem halben Jahr beschäftigt,
im Rahmen unseres Klimaschwerpunktes, den ich Ihnen beschrieben habe, auch
schon dort war und bei der Installation dieser Anlage geholfen hat. Gleichzeitig hat er
sie darauf aufmerksam gemacht, was sie an dieser Schule darüber hinaus noch tun können,
um z.B. klimaschonend für die 350 Schülerinnen zu kochen. Ich habe gedacht, da
ist ein Schwerpunkt, den ich bisher persönlich auch nur auf dem Papier kannte, plötzlich
lebendig geworden. Ich habe gehört, dass das VEM-Projektgeld für diese Schule so gut
angelegt ist, dass Eltern aus ganz Tansania, aus Ruanda und Uganda ihre Töchter schicken,
weil sie wollen, dass ihre Töchter zu jungen Frauen werden, die ihr Land und ihre
Kirche aufbauen. Sie können sich vorstellen, dass es in einem Land wie Tansania schon
etwas Besonderes ist, eine solche Schule aufzubauen.
Wir beginnen das Jahr der Taufe. Mir ist in diesem kleinen Dorf und in dieser Schule
sehr anschaulich geworden, was Taufe auch bewirkt. Menschen, die aus der Hoffnung
leben, dass Gott alles neu macht. Auch ganz konkret da, wo sie für ihre Kinder und in
diesem Falle für ihre Töchter Zukunft gestalten gegen allen Augenschein. Wenn Sie mit
mir da lang gefahren wären, durch Dörfer, wo Häuser stehen, die wir eher als Hütten
bezeichnen würden, dann würden Sie etwas verstehen von dieser Gegend, diesem
Augenschein auf ein Gelände, das vor vier Jahren einfach noch nichts hatte, eine Schule
für Mädchen zu träumen. Das funktioniert und ich finde, das ist ein Zeichen von der
Hoffnung, die die Taufe uns gibt.
Menschen, die über viele tausend Kilometer und Kulturgrenzen hinweg die Finanzmittel
zusammentragen und die Realschule in Espelkamp gehört dazu. Menschen, die es möglich
machen, eine solche Schule entstehen zu lassen und miteinander in gegenseitiger
Verantwortung der Glieder des Leibes Christi leben. Etwas von diesem ökumenischen
Geist der Taufe möchten wir Ihnen gegen Ende des Jahres noch zukommen lassen, wir
sind dabei, ein Taufbüchlein vorzubereiten für Eltern, Paten und Kinder, in dem dieser
weltweite ökumenische Horizont der Taufe sichtbar wird. Ich kann Ihnen leider noch
keine Exemplare mitgeben, aber Sie kriegen Ende des Jahres ein Päckchen von uns.
Haben Sie herzlichen Dank.ª
Leitung:
Präses Dr. h.c. Buû
Zweite Sitzung, Montag, 15. November 2010, nachmittags
Schluss
Die Sitzung wird um 18.30 Uhr mit Hinweisen auf die Abendsitzung geschlossen.
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