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Landessynode 2010 - Evangelische Kirche von Westfalen

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Predigt zur Eröffnung der <strong>Landessynode</strong> <strong>2010</strong><br />

¹Philippus aber sprach: Wenn du <strong>von</strong> ganzem Herzen glaubst,kann es geschehen<br />

und der Kämmerer antwortet: Ich glaube,dass Jesus Christus der Sohn<br />

Gottes ist.ª<br />

Dieser Vers ist später hineingeschoben, aus guten Gründen natürlich, weil<br />

diese Frage uns bis zum heutigen Tag bewegt, wie gehören denn nun Glaube<br />

und Taufe zusammen und wie ist die Reihenfolge.<br />

Wenn man Matthäus 28, den Taufbefehl mal ganz wörtlich nimmt, dann ist die<br />

Reihenfolge: hingehen, zu Jüngern machen, taufen, lehren. In dieser Reihenfolge.<br />

Wir haben es in der <strong>Kirche</strong> gerne herumgedreht. Wir wollen, dass sie<br />

kommen, dann wollen wir sie lehren, dann wollen wir sie taufen und dann sollen<br />

sie Jünger werden. Bei Matthäus 28 geht es ein bisschen anders und hier<br />

bei dem Kämmerer entsteht auch diese Frage nach der Reihenfolge. Das hat<br />

unsere <strong>Kirche</strong> immer unruhig gemacht: Kann man denn welche taufen, die<br />

nicht richtig glauben? Bei den Kindern ist das relativ unproblematisch, da<br />

haben wir die Paten, aber wenn Sie so wie ich Studentenpfarrer gewesen sind<br />

und viele Studenten getauft haben, dann kennen Sie genau dieses, diesen<br />

Punkt, wo Leute dann fragen: ¹Bin ich jetzt schon fromm genug, glaube ich<br />

eigentlich schon genug, dass ich jetzt getauft werden kann?ª Und da muss<br />

man, glaube ich, auch manchmal deutlich sagen: ¹Ist gut jetzt, ran an das<br />

Beckenª.<br />

6. Man darf es nicht zu lange und zu ängstlich sehen, wir sind dann da oft zu<br />

zurückhaltend. Da wünsche ich Ihnen, dass Sie dann auch die Bekenntnisschrift<br />

zur Hand nehmen, die bei Ihnen in der <strong>Kirche</strong> gilt, Luthers groûer<br />

Katechismus. Er ist genau dieser Frage nachgegangen: ¹Du sagst, du bist<br />

getauft und hast nicht geglaubt. Also sage ich dir, glaube jetzt.¹:<br />

¹Darum sage ich: Hast Du nicht geglaubt,so glaube jetzt noch und sprich so:<br />

Die Taufe ist wohl recht gewesen,ich habe sie aber leider nicht recht empfangen.<br />

Denn auch ich selbst und alle,die sich taufen lassen,müssen vor Gott so<br />

sprechen: Ich komme her in meinem Glauben und auch der andern; dennoch<br />

kann ich nicht darauf bauen,dass ich glaube und viel Leute für mich bitten,<br />

sondern darauf baue ich,dass es dein Wort und Befehl ist.ª<br />

Und dann sagen die Leute: Das ist alles nur äuûerlich, der Glaube muss in das<br />

Herz hinein. Richtig, aber in welcher Reihenfolge denn? Luther schreibt:<br />

¹Aber lasst äuûerlich Ding sein wie immer es kann,da steht aber Gottes Wort<br />

und Gebot,das die Taufe einsetzet und gründet und bestätigt. Was aber Gott<br />

einsetzt und gebietet,kann nicht vergeblich,sondern muss eitel köstlich Ding<br />

sein,auch wenn es dem Ansehen nach geringer als ein Strohhalm wäre.ª<br />

7. Wenn Gott das gesagt hat, dann sollen wir es machen, das ist erst einmal<br />

genug. Wir lernen das jetzt gerade wieder, liebe Schwestern und Brüder, dass<br />

der Glaube auch <strong>von</strong> auûen nach innen wächst, auch <strong>von</strong> den äuûeren Formen.<br />

Wir haben es mit Menschen zu tun, die beten ohne in der <strong>Kirche</strong> zu sein.<br />

Geht denn das überhaupt? Es geht. Wir haben es mit Menschen zu tun, die<br />

üben sich in die Praxis des Glaubens, die singen in Chören und sind nicht konfirmiert<br />

oder getauft, singen aber im <strong>Kirche</strong>nchor. Kann man das dem Worte<br />

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