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Landessynode 2010 - Evangelische Kirche von Westfalen

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Zweite Sitzung, Montag, 15. November <strong>2010</strong>, nachmittags<br />

Ton. Viele <strong>von</strong> Ihnen haben das auch als Beobachter <strong>von</strong> der evangelischen Seite noch<br />

mit ganz groûem inneren Interesse und mit groûem Herzblut verfolgt und auch<br />

gemerkt, wie sich da eine <strong>Kirche</strong> öffnet, die sich Jahrhunderte lang anderen gegenüber,<br />

die sie als Irrlehrer bezeichnet, abgeschottet hat. Ökumenisch bedeutsam und entscheidend<br />

ist und bleibt die Treue zum ökumenischen Öffnungsimpuls, gerade dieses Zweiten<br />

Vatikanischen Konzils. Und das sagt ja, dass der ökumenische Dialog nicht neu erfunden<br />

werden muss. Es gibt viele, viele Projekte der letzten Jahre, die sich bemühen, diese Dialogergebnisse<br />

der letzten 50 Jahre zu sichern und immer wieder neu ins Gespräch zu<br />

bringen.<br />

Ich möchte gerne schlieûen mit einem Gedanken <strong>von</strong> Kardinal Kasper, der seinen<br />

Dienst als Präsident des Einheitsrates in diesem Jahr an den Baseler Bischof Kurt Koch,<br />

übrigens auch einer, der einen sehr guten Draht zu seiner evangelischen Schwesterkirche<br />

in der Schweiz hat, weitergegeben hat. Er hat einmal den Satz geprägt: Die Krise<br />

der Ökumene ist nicht Ausdruck ihres Misserfolges, sondern im Gegenteil ihres Erfolges.<br />

Ich denke, das lässt sich an der ökumenischen Öffnungsklausel des Zweiten Vatikanischen<br />

Konzils deutlich machen. Sie geht ja zurück auf einen Grundsatz des Ökumenischen<br />

Rates der <strong>Kirche</strong>n. Dieser war zunächst die Basis der innerevangelischen<br />

Ökumene in der Gemeinschaft mit der orthodoxen <strong>Kirche</strong> und lautete: Wir wollen den<br />

Weg der Ökumene gehen, auch wenn dieses Bemühen noch nichts aussagt über unsere<br />

wechselseitige Anerkennung als <strong>Kirche</strong>. In diesem Sinne wurde die Torontoerklärung<br />

auch zur Basis für den Einstieg der katholischen <strong>Kirche</strong> in die Ökumenische Bewegung.<br />

Auch jenseits <strong>von</strong> wahrlich nicht geglückten Formulierungen in dem Dokument ,In<br />

Dominus Jesus` aus dem Jahr 2000, ist bei vielen Theologen und ungezählten Gläubigen<br />

in unserer <strong>Kirche</strong> die Gewissheit gewachsen, dass die durch die Ökumene entstandene<br />

geistliche Gemeinschaft neue Worte benötigt, die uns auf dem Weg zur gröûeren<br />

Gemeinschaft weiter tragen. Da wirkt die Rede <strong>von</strong> der <strong>Kirche</strong> der Freiheit, im Impulspapier<br />

des Rates der EKD, auch nicht so ohne weiteres gelungen. Sie wissen ja selber,<br />

wie viel Diskussionsstoff das in Ihrer <strong>Kirche</strong> gegeben hat. Das eigene Profil und den<br />

geistlichen Reichtum der jeweils eigenen <strong>Kirche</strong> zu beschreiben, stellt für alle <strong>Kirche</strong>n<br />

eine schwierige, aber auch eine notwendige Aufgabe dar. Das eigene Verständnis positiv<br />

zu beschreiben, ohne sich vom anderen abzugrenzen und sicherlich ungewollt zu verletzen,<br />

das bleibt der Dauerauftrag der Ökumene. Monsignore Dr. Hart, der jetzt heute<br />

bei mir ist, erfährt das immer wieder ganz hautnah, wenn er und seine Kolleginnen und<br />

Kollegen im Johann-Adam-Möhler-Institut für Ökumene eben gerade auch mit solchen<br />

Fragen ganz intensiv befasst sind.<br />

Ich darf Ihnen auch im Namen unseres Herrn Erzbischofs Marx einen herzlichen Gruû<br />

sagen. Ich wünsche der Synode ein gutes Gelingen, uns allen ein kräftiges Vorangehen<br />

auf dem Weg zum Ziel der gröûeren Sichtbarkeit und Einheit der <strong>Kirche</strong>. Gottes<br />

Segen.ª<br />

Dank<br />

Der Vorsitzende dankt Weihbischof König herzlich für sein Gruûwort und für die Grüûe<br />

des Erzbischofs.<br />

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