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Landessynode 2010 - Evangelische Kirche von Westfalen

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Achte Sitzung, Donnerstag, 18. November <strong>2010</strong>, nachmittags<br />

munizieren. Vielleicht kommt der Beitrag meiner Vorrednerin und meiner auch wieder<br />

zusammen. Woran werden wir eigentlich am Ende des Jahres erkennen, dass das Jahr<br />

der Taufe ein Erfolg war? Werden wir es an der Anzahl der verkauften Waschlappen<br />

erkennen oder an der Anzahl der Tauffeste, die im groûen Stil gefeiert werden. Um<br />

nicht missverstanden zu werden, ich habe durchaus eine eigene Affinität zu Symbolen.<br />

Eine Kollegin <strong>von</strong> mir sagte immer, ohne Symbol ist der Gottesdienst hohl, und auch<br />

groûe medienwirksame Ereignisse können durchaus auf das ein oder andere Gottesgeschenk<br />

aufmerksam machen. Aber ein Ziel im Sinne des Erfolges wäre das für mich<br />

nicht. Es ist nicht einmal für mich ein Ziel an sich, die Zahl der Getauften zu steigern.<br />

Ziel im Sinne eines Erfolges könnte doch sein, dass wir alle zu einer veränderten Taufpraxis<br />

kommen, die im umfassenden Sinn das Wohl der Getauften im Blick hat.<br />

Die Geschwister aus der weltweiten Ökumene und auch die Kampagne ,Lasst uns nicht<br />

hängen` haben ja unser Verständnis <strong>von</strong> Taufe und allem, was die Taufe mit sich bringt,<br />

sehr erweitert. Wir taufen zum Wohl der Menschen, nicht zur Rettung unserer christlichen<br />

<strong>Kirche</strong>. Und das muss in allem deutlich werden. Ziel im Sinne eines Erfolges dieses<br />

Jahres wäre für mich auch, wenn wir zu einem vertieften Verständnis <strong>von</strong> Taufe gelangen.<br />

Als ich vor einigen Monaten ein <strong>von</strong> seinen Eltern schwer misshandeltes Kind taufen<br />

musste, da wurde mir auf einmal der Sinn des Herrschaftswechsels deutlich. Du gehörst<br />

zu Jesus Christus, dem Gekreuzigten und Auferstandenen, und zu keinem anderem.<br />

Lasst uns solche Geschichten, was uns die Taufe bedeutet, einander erzählen.<br />

Wir haben am Dienstag drei wunderbare Referate gehört und in 12 Arbeitsgruppen<br />

gearbeitet. Die haben uns alle sehr inspiriert und zum Weiterdenken ermuntert. Fragen<br />

sind aufgebrochen, die bei vielen schon lange geschwelt haben und konnten hier zugespitzt<br />

formuliert werden. Zum Beispiel zum Patenamt oder auch, wie wir das Taufbegehren<br />

theologisch deuten können, zu Taufzeiten usw.. Wir haben die unglaublich<br />

groûe Chance im Jahr der Taufe, diese Fragen gemeinsam zu beantworten. Es geht mir<br />

nicht nur um das Was, sondern auch das Wie. Das ist die entscheidende Sache. Wir<br />

haben die Chance, ein Thema auf allen Ebenen der <strong>Kirche</strong> zu bearbeiten, weil es für<br />

alle persönlich existenziell ist. Ich möchte darum bitten, das der Prozess und das, was<br />

Frau Dr. Weber vorgeschlagen hat, auf eine gute Weise durchgeführt wird.<br />

Ich finde Handreichungen und Ideensammlungen zur Taufe wunderbar. Aber wichtig<br />

ist, dass wir die wirklichen Expertinnen und Experten ernst nehmen, und ich finde, wir<br />

nehmen die nicht damit ernst, dass wir solche Handreichungen geben, sondern indem<br />

wir sie wirklich befragen. Wir müssen ihnen fünf bis sieben offene ehrliche aktivierende<br />

Fragen stellen, so dass sie ihre Taufpraxis und Theologie reflektieren können. Dies wird<br />

uns auf der nächsten <strong>Landessynode</strong> helfen, gute Antworten und vielleicht auch den breiten<br />

Konsens für gesetzliche ¾nderungen zu finden. Wenn wir Fragen stellen und wirklich<br />

bereit sind, Antworten zu hören, dann haben wir eine riesengroûe Chance, einen<br />

Schatz zu heben. Da nichts präjudiziert ist, können wir <strong>von</strong> hier wirklich ein Signal<br />

geben.<br />

Das ist auch eine groûe Chance, diesen garstigen Graben zwischen Landeskirche und<br />

Gemeinden zu schlieûen. Ich finde, es muss in allem deutlich werden, dass wir mit dem<br />

Thema der Taufe am Wohl der Menschen interessiert sind, nicht an der Rettung unserer<br />

<strong>Kirche</strong> und zweitens, wir sollten die Gemeinden so zu Wort kommen lassen, dass sie<br />

merken, dass sie wirklich Expertinnen sind ihrer Taufpraxis, sie mit offenen ehrlichen<br />

aktivierenden Fragen am Nachdenken beteiligen. Ich hab ein gewisses Problem, dass ich<br />

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