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Landessynode 2010 - Evangelische Kirche von Westfalen

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Erste Sitzung, Montag, 15. November <strong>2010</strong>, vormittags<br />

bin getauft`. 36 So wird öffentlich erkennbar, dass die Taufe ein unvergänglicher himmlischer<br />

Schatz ist.<br />

11. Ein weites Herz± Inklusion in der Jugendarbeit<br />

Einschlieûen statt ausschlieûen, das bedeutet ¹Inklusionª. Es geht um Gerechtigkeitshandeln.<br />

Inklusion ist das Jahresthema des Amtes für Jugendarbeit und nicht nur dort<br />

ein Begriff <strong>von</strong> zentraler Bedeutung. 37<br />

In der Jugendarbeit geht es um Offenheit der Angebote für alle, unabhängig <strong>von</strong><br />

Geschlecht, Schulbildung, Herkunft, Hautfarbe oder Behinderung. Das gilt in der evangelischen<br />

Kinder- und Jugendarbeit eigentlich als selbstverständlich. Die Realität in der<br />

praktischen Arbeit entspricht jedoch diesen Bedingungen nicht immer. Zum Beispiel<br />

kommen Kinder und Jugendliche mit Behinderungen wenig vor. Der pädagogische<br />

Ansatz der Inklusion zielt auf Gleichheit in der Verschiedenheit. Angestrebt wird die<br />

soziale Teilhabe aller Kinder und Jugendlichen. 38 Heterogenität wird als Normalfall<br />

angesehen. Statt an Defiziten anzusetzen, werden die Fähigkeiten gestärkt. Jedes Kind<br />

und jeder Jugendliche hat das gleiche Recht auf volle individuelle Entwicklung und<br />

36 ¹Nach der Taufhandlung wird das Wasser am Kopf des Täuflings mit dem Waschhandschuh abgetupft<br />

und den Eltern überreicht. Eine bleibende Erinnerungª. Uwe-C. Moggert-Seils, ¹Du bist ein<br />

Gottesgeschenkª ± Öffentlichkeitsarbeit im Jahr der Taufe 2011, in: Gottesgeschenk, das Jahr<br />

der Taufe 2011, Bielefeld <strong>2010</strong>, S. 62.<br />

37 Vgl. zu dem Begriff Inklusion auch EKD-Text 108. Ein Beitrag der Kommission für Migration<br />

und Integration der EKD zur einwanderungspolitischen Debatte, S. 23f.: Inklusion und Partizipation<br />

¹Inklusion oder Einbeziehung verlangen, jeden Menschen in seiner Individualität zu akzeptieren<br />

und ihm die Möglichkeit zu geben, in vollem Umfang an der Gesellschaft teilzuhaben. Unterschiede<br />

werden zwar bewusst wahrgenommen, aber nicht in Frage gestellt. Es ist eine gesellschaftspolitische<br />

Aufgabe, Strukturen zu schaffen, so dass Personen im Blick auf ihr Herkommen<br />

und ihre Zugehörigkeit zu einer Ethnie wie alle anderen auch auf die ihnen eigene Art wertvolle<br />

Leistungen einbringen können. Es sind Rahmenbedingungen zu schaffen, die das menschliche<br />

Grundbedürfnis nach Sicherheit erfüllen und den Zugang zu öffentlichen Einrichtungen gewährleisten<br />

± bei der Bildung, dem Arbeitsmarkt, der Gesundheitsversorgung und dem Netz der<br />

sozialen Sicherung. Dieses Verständnis kommt auch im Nationalen Integrationsplan zum Ausdruck.<br />

Der Begriff Inklusion wird gruppenübergreifend verwendet. Zentrale Bedeutung hat er in der<br />

Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen. Aber auch auf europäischer Ebene wird<br />

der Begriff Inklusion benutzt: in den Bereichen Arbeitsmarkt, Armutsbekämpfung und bei den<br />

¹Gemeinsamen Grundprinzipien für die Politik der Integration <strong>von</strong> Einwanderinnen und Einwanderernª.<br />

Der Begriff Partizipation bezeichnet darüber hinaus die Einbindung <strong>von</strong> Personen in Willensbildungs-<br />

und Entscheidungsprozesse. Die Beteiligung kann verschiedene Formen annehmen, zum<br />

Beispiel als Bürgerbeteiligung, in einem Interessenverband oder einer politischen Partei. Das<br />

Recht, an der Gestaltung der öffentlichen Angelegenheiten seines Landes mitzuwirken, gehört<br />

zu den Menschenrechten. (Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, Art. 21, Abs. 1.).<br />

38 Aus dem Bericht zur Kreissynode Hamm: ¹Anforderungen und Leistungsdruck an die junge<br />

Generation steigen. Leider korrespondiert damit nicht die notwendige individuelle Förderung,<br />

die die Jugendlichen dringend für deren Bewältigung benötigen. Die Herkunft ist immer noch<br />

ein entscheidender Faktor für die Entwicklungschancen <strong>von</strong> Kindern und Jugendlichen. Viele<br />

Jugendliche werden auf der Erfolgsspur abgehängt. Soziale Konflikte sind vorprogrammiert.ª<br />

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