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Landessynode 2010 - Evangelische Kirche von Westfalen

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Vierte Sitzung, Dienstag, 16. November <strong>2010</strong>, vormittags<br />

ihren geschäftigen Alltag, ohne mit jemandem zu reden! Ich habe erkannt: Ja, das ist<br />

wirklich reformatorisch, dass wir unsere Taufe jeden Tag erleben!<br />

Seitdem fragte ich mich, wie viel öfter brauchen wir das? Warum feiern wir nicht jedes<br />

Jahr unseren Tauftag, der so viel wichtiger ist als die Konfirmation oder unser Schulabschluss<br />

oder sogar unsere Hochzeit? Wir feiern wirklich die Taufe mit neuer Kleidung<br />

und groûen Festen ± ob in Tansania oder in Deutschland ± sogar in einem Ausmaû, dass<br />

manche Familien es schwierig finden, es sich zu leisten und deshalb ihre Kinder nicht<br />

taufen lassen! Ist es nicht wichtiger, sich täglich daran zu erinnern?<br />

Aber zum Schluss ist mir nur eines klar: Das Einzige, was ich sagen kann, ist, dass die<br />

Taufe ein groûes Geheimnis ist, ein Geschenk Gottes, das uns in die Freiheit führt. Ich<br />

habe versucht, es zu verstehen und es zu erklären und auf alle Fragen dazu eine Antwort<br />

zu finden. Ich sehe aber, wie umfangreich es ist, was verschiedene Menschen damit assoziieren.<br />

Aber ich scheine ihre Kraft und Bedeutung nie ganz zu verstehen. Das Wenige,<br />

was ich verstehe, lässt mich Gott für dieses Geschenk danken, weil es so geheimnisvoll<br />

ist. In einem Zeitalter, in dem wir alles verstehen und rational erklären wollen, sehe ich<br />

die Taufe, genauso wie andere Fragen über Gott, jenseits der Rationalität. Es ist einfach<br />

nicht logisch. Es ist wichtig, dass ich mich vor Gott niederfallen lasse und durch meinen<br />

Glauben dieses Geschenk der Gnade annehme. Ich weiû, dass ich nie alles da<strong>von</strong> verstehen<br />

werde, und das macht es mir noch wichtiger und kostbarer.<br />

Es erinnert mich an eine Geschichte, die ich <strong>von</strong> einem meiner Freunde, einem deutschen<br />

Pastor, gehört habe. Er erzählte mir <strong>von</strong> dem Tag, der seine Auffassung <strong>von</strong> Taufe<br />

verändert hat. Wie alle Pastoren war er daran gewöhnt, Eltern und Paten über die Taufe<br />

zu unterrichten. Eines Tages, nach solch einem Unterricht, fragte ihn eine Mutter nach<br />

der Wirksamkeit der Taufe: ,Glauben Sie das wirklich?` Der Pastor erschrak bei dieser<br />

Herausforderung und antwortete erwartungsgemäû: ,Natürlich!` Aber später stellte sich<br />

ihm diese Frage immer wieder: ,Glauben Sie das wirklich?` In seinen Gedanken ging er<br />

noch einmal durch die theologische Prüfung, die er vor Jahren abgelegt hatte. Er erinnerte<br />

sich daran, wie oft er Eltern darüber unterrichtet hatte, aber die Frage war nie so<br />

persönlich gewesen. Er fragte sich selbst: ,Glaube ich daran, dass das, was ich bei der<br />

Taufe sage, tatsächlich passiert?` Er war da<strong>von</strong> überzeugt und antwortete sich selbst: ,Ja,<br />

das glaube ich.` Und das ist das Wichtigste! Man kann nicht andere überzeugen, wenn<br />

man selbst nicht überzeugt ist!<br />

Vielen Dank.ª<br />

Dank<br />

Der Vorsitzende dankt Pfarrer Dr. Mwombeki für sein Impulsreferat.<br />

Aussprache<br />

Es melden sich folgende Synodale zu Wort:<br />

Euen, Burkowski, Hans-Werner Schneider, Buchholz, Kerl, Höcker, Kurschus, Schlüter,<br />

van Delden, Prof. Dr. Dr. Thomas, Buberwa, Beldermann.<br />

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