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Landessynode 2010 - Evangelische Kirche von Westfalen

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Vorlage 1.1<br />

12. Gesellschaftliche Verantwortung<br />

12.1 Orientierung in der Wirtschafts-, Finanz- und Klimakrise<br />

¹Zukunft bewegenª ± unter diesem Titel hat unser Institut für <strong>Kirche</strong> und Gesellschaft<br />

im Auftrag der <strong>Kirche</strong>nleitung im Frühjahr ¹Positionen der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirche</strong> <strong>von</strong><br />

<strong>Westfalen</strong> zur Landtagswahlª zusammengestellt. Die Broschüre dokumentiert neben<br />

Schwerpunkten in der Sozial-, Bildungs- und Migrationspolitik besonders Positionen zur<br />

Energie- und Klimapolitik sowie zu Fragen der Kernenergie ± speziell zur Diskussion<br />

um die Verlängerung der Restlaufzeiten. Zitiert werden Kernthesen aus Verlautbarungen,<br />

kirchlichen Denkschriften, Synoden- und <strong>Kirche</strong>nleitungsbeschlüssen. Die jeweiligen<br />

Dokumente stehen auch als Download unter www.zukunft-bewegen.ekvw.de zur<br />

Verfügung.<br />

12.1.1 Für ein sozial-ökologisches Gesellschaftsmodell<br />

Die aktuelle Krise ist auch als auûerordentliche Chance für einen neuen Aufbruch zu<br />

begreifen. Deshalb stellt sich die Frage nach einer Fortschreibung des gemeinsamen<br />

Wortes der <strong>Kirche</strong>n <strong>von</strong> 1997 ¹Für eine Zukunft in Solidarität und Gerechtigkeitª. Der<br />

Ratsvorsitzende der EKD hat eine solche Fortschreibung angeregt.<br />

Angesichts der fundamentalen Herausforderungen ist ein tragfähiges ethisches Fundament<br />

notwendig, dem sich die Gesellschaft verpflichtet fühlt und das Orientierung für<br />

zukünftiges Denken und Handeln gibt. Die Menschen erwarten <strong>von</strong> den <strong>Kirche</strong>n klare<br />

öffentliche Positionen und Parteinahme für konsequentes Handeln im Bemühen um Solidarität<br />

und Gerechtigkeit. ¹Welche Perspektive hat eine Welt, die in Ungerechtigkeit<br />

,versackt` ± obwohl es genug Geld gibt, um alle Menschheitsprobleme zu lösen, die mit<br />

Geld zu lösen sind?ª, fragt der Chefredakteur <strong>von</strong> Public-Forum. 12<br />

Ein ¹Weiter soª kann und darf es nicht geben. ¹Wenn die Soziale Marktwirtschaft im<br />

Kontext der Globalisierung ethisch weitergedacht wird, kann und muss Marktwirtschaft<br />

gesellschaftlich, global, ökologisch, sozial und kulturell eingebettet werden.ª Die Diskussion,<br />

wie auf dem Hintergrund der Weltwirtschafts- und Finanzmarktkrise in Verbindung<br />

mit dem Klimawandel so umgesteuert werden kann, dass eine gerechte und nachhaltige<br />

Entwicklung gestaltet werden kann, wird uns weiterhin beschäftigen (Vergleiche<br />

¹Ökumeneª 11.1).<br />

12.1.2 Das Sparkonzept der Bundesregierung<br />

¹Wemviel gegeben ist, bei demwird man viel suchen; und wemviel anvertraut ist, <strong>von</strong><br />

dem wird man umso mehr fordern.ª (Lukas 12,48). Im Sparkonzept der Bundesregierung<br />

betreffen etwa 37 Prozent der vorgesehenen Maûnahmen den Sozialbereich. Hohe<br />

Einkommen und Vermögen werden hingegen nicht tangiert. Die Einführung wirksamer<br />

Finanztransaktionssteuern ist nicht in Sicht. Zu den Verlierern gehören die arbeitslosen<br />

Menschen. Ihnen wird das Übergangsgeld vom ALG I zum ALG II gestrichen, wodurch<br />

sie schneller auf Hartz IV-Niveau sinken. ALG II-Empfängerinnen und -Empfänger<br />

12 W. Kessler, Publik-Forum 1±<strong>2010</strong>.<br />

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