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Landessynode 2010 - Evangelische Kirche von Westfalen

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11.6 Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes<br />

Vorlage 1.1<br />

¹Unser täglich Brot gib uns heuteª ± unter diesem Motto fand vom 20. bis 27. Juli <strong>2010</strong><br />

in Stuttgart die 11. Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes statt.<br />

Die Brotbitte wurde ± wie schon bei Martin Luther ± in ihrer weiten Bedeutung verstanden<br />

als eine Bitte um die Versorgung mit lebensnotwendigen Gütern. Thematische<br />

Schwerpunkte lagen daher auf den Themen Wasser, Ernährungssicherheit und Klimagerechtigkeit,<br />

sowie ¹illegitime Schuldenª und ¹HIV/AIDSª.<br />

Es kann sicherlich als ein Signal wachsender Kooperationsbereitschaft zwischen den<br />

konfessionellen Weltbünden verstanden werden, dass als Hauptredner der Erzbischof<br />

<strong>von</strong> Canterbury, Dr. Rowan Williams, das Oberhaupt der Anglikanischen <strong>Kirche</strong>, eingeladen<br />

war.<br />

Ein kirchenhistorisch bedeutender Schritt war das Schuldbekenntnis der Lutheraner gegenüber<br />

den Mennoniten, verbunden mit der Bitte um Vergebung. Eine gemeinsame lutherisch-mennonitische<br />

Studienkommission aus Lutheranern und Mennoniten hat seit<br />

2002 die Geschichte des Verhältnisses beider <strong>Kirche</strong>n aufgearbeitet. Besonders die harschen<br />

Verurteilungen der Täuferbewegung <strong>von</strong> Seiten Martin Luthers und anderer Reformatoren<br />

sowie deren Unterstützung der gewaltsamen Verfolgung der Täufer durch<br />

die staatliche Gewalt waren Anlass für den LWB, die mennonitische Weltgemeinschaft<br />

um Vergebung zu bitten. Einen entsprechenden Text beschloss die Vollversammlung<br />

einstimmig in einem sehr bewegenden Moment und feierte anschlieûend mit zahlreichen<br />

Vertretern des Mennonitischen Weltbunds einen Buûgottesdienst. Der LWB verpflichtet<br />

sich u.a.<br />

± die lutherischen Bekenntnisschriften im Licht der gemeinsam beschriebenen Geschichte<br />

<strong>von</strong> Lutheranern und Mennoniten zu interpretieren,<br />

± dafür Sorge zu tragen, dass diese Entscheidung des Lutherischen Weltbundes Einfluss<br />

darauf hat, wie die lutherischen Bekenntnisse an den Hochschulen und in anderen<br />

Bereichen des kirchlichen Unterrichts gelehrt werden,<br />

± <strong>Kirche</strong>n und vor allem die Ortsgemeinden anzuspornen, Wege zu suchen, um die Beziehungen<br />

zu mennonitischen Gemeinden fortzuführen und zu vertiefen durch gemeinsame<br />

Gottesdienste und Bibelstudien, durch gemeinsames humanitäres Engagement<br />

und durch gemeinsame Arbeit für den Frieden.<br />

Die Vollversammlung wählte Munib A. Younan, Bischof der Evangelisch-lutherischen<br />

<strong>Kirche</strong> in Jordanien und im Heiligen Land (ELKJHL), zum neuen Präsidenten des Lutherischen<br />

Weltbundes. Gemeinsam mit dem neuen Generalsekretär, Pfarrer Martin<br />

Junge aus Chile, löst er Bischof Mark Hanson als Präsident und Ismael Noko als Generalsekretär<br />

ab.<br />

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