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Landessynode 2010 - Evangelische Kirche von Westfalen

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Zehnte Sitzung, Freitag, 19. November <strong>2010</strong>, vormittags<br />

menlebens berühren, die ganz wichtig sind ± auch für mich: Bildungsgerechtigkeit, Fragen<br />

der sozialen Gerechtigkeit, die Frage nach Möglichkeiten der Nachhaltigkeit und<br />

der Gerechtigkeit im Zeitalter der Globalisierung. ,Gerechtigkeit`, das ist ein grundlegender<br />

und wichtiger Begriff, der in der <strong>Kirche</strong> und in der Bibel eine nicht zu unterschätzende<br />

Rolle spielt. In unserem gesellschaftlichen Miteinander ist klar, dass sie gleichermaûen<br />

für uns alle <strong>von</strong> hoher Bedeutung ist.<br />

Ich habe nicht alles gelesen und gehört, was Sie in dieser Woche hier angestoûen haben,<br />

aber ich habe den schriftlichen Bericht überflogen und in Teilen auch sehr interessiert<br />

gelesen, lieber Herr Präses Buû. Und ich bin Ihnen ausdrücklich dankbar dafür. Ich<br />

möchte einige wenige Anmerkungen dazu machen. Anmerkungen, die zwar auch eine<br />

politische Dimension haben, die aber gegründet sind in dem, was ich immer bezeichne<br />

mit ,Bewahrung der Schöpfung`.<br />

Sie kritisieren in Ihrem Bericht, dass unsere Vorgängerregierung den Klimaschutz aus<br />

dem Landesentwicklungsprogramm gestrichen hat. Das war kein formaler Verwaltungsakt,<br />

sondern da ging es um Inhalte, um Zielrichtungen, die unser Land verändert hätten.<br />

Sie kennen die Haltung der <strong>von</strong> mir geführten Regierung in diesem Punkt. Wir haben ja<br />

auch im Koalitionsvertrag festgelegt, dass in Zukunft der Klimaschutz nicht nur wieder<br />

im Landesentwicklungsprogramm auftaucht, sondern wir wollen auch ein Klimaschutzgesetz<br />

in NRW auf den Weg bringen. Wir halten das für unerlässlich, um endlich die<br />

Grundlagen für eine ökologisch verantwortete Klimapolitik zu legen, nicht nur Ziele<br />

vorzugeben, sondern auch konkret zu benennen: Wie werden wir denn diese Ziele erreichen?<br />

Ich glaube ,Überschriftenpolitik` in diesem Feld wird uns nicht weiterführen. Eine Politik<br />

übrigens, <strong>von</strong> der ich sicher bin, dass sie unsere Wirtschaft nicht benachteiligen wird,<br />

sondern ± im Gegenteil ± mit der und durch die unsere Wirtschaft beispielhaft vorangehen<br />

wird.<br />

Und ich will noch einen Punkt aufnehmen, der in den vergangenen Wochen und Monaten<br />

wichtig war und über den wir noch weiter, glaube ich, intensiv diskutieren werden.<br />

Auch er betrifft die Schöpfungsverantwortung. Ich spreche <strong>von</strong> dem Energiekonzept<br />

der Bundesregierung ± obwohl ich das eigentlich gar nicht Konzept nennen würde.<br />

Genauer sind es die beabsichtigten Laufzeitverlängerungen der deutschen Kernkraftwerke.<br />

Durch Ihre Worte, lieber Präses, wird die Bundesregierung ± wird ihr einmal<br />

mehr deutlich ±, dass sie hier auch eine Politik gegen die <strong>Kirche</strong>n macht und die Menschen,<br />

die in <strong>Kirche</strong> Verantwortung tragen.<br />

¾hnlich wie Sie hat auch der neu gewählte Ratsvorsitzende der EKD und rheinische<br />

Präses, Nikolaus Schneider, in diesen Tagen sich geäuûert. Landesregierung und <strong>Evangelische</strong><br />

<strong>Kirche</strong>, aber auch weite Teile der Katholischen <strong>Kirche</strong> sprechen an dieser Stelle<br />

die gleiche Sprache. Wir tun, was wir können ± das möchte ich hier heute versichern.<br />

Wir haben uns darüber geärgert, dass die Bundesregierung das durchgepeitscht hat. Es<br />

soll nicht in den Bundesrat gehen. Das halten wir für rechtlich nicht haltbar. Deshalb<br />

werden wir dagegen klagen. Die Klage ist eingereicht und wir haben dann im Bundesrat<br />

hoffentlich die Möglichkeit, das Ganze noch zu verhindern. Leider haben wir dort nur<br />

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