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Landessynode 2010 - Evangelische Kirche von Westfalen

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Herz auf. ,Sei, was du singst`, das wird dem Heiligen Augustinus zugeschrieben. Es ist<br />

immer gut, wenn die verschiedenen Perspektiven der verschiedenen Mitarbeiter zusammenkommen<br />

und man einfach aufmerksam wird, was bewegt dich in der Schule, was<br />

bewegt euch in der Gemeinde.<br />

3. Die Taufe ist ein Schatz für alle.<br />

Vierte Sitzung, Dienstag, 16. November <strong>2010</strong>, vormittags<br />

,Im kommenden Jahr wollen wir uns verstärkt an die Bedeutung der Taufe erinnern und<br />

die Einladung zur Taufe zu einem unverzichtbaren Element unserer missionarischen<br />

Arbeit machen. Sich daran zu beteiligen, dazu laden wir heute ein.` So hieû es im Aufruf<br />

der Föderation 2006 zum Jahr der Taufe.<br />

Im Predigerseminar in Wittenberg haben wir diesen Aufruf aufgenommen und seit 2007<br />

so einen Baustein im Rahmen unserer Woche zu den Kasualien entwickelt, der heiût<br />

,Zur Taufe einladen`. Wir wollen die Vikarinnen und Vikare darin unterstützen, dass sie<br />

mit der Einladung zur Taufe die Grenzen der Kerngemeinde überschreiten. So entwerfen<br />

sie etwa einen Flyer zur Taufe, der dann auch in einer Kinderarztpraxis ausgelegt<br />

werden kann oder sie formulieren eine Einladung für Eltern in einem evangelischen<br />

Kindergarten, der gerade erst in kirchliche Trägerschaft übernommen worden ist. Oder<br />

sie bereiten eine Pressemeldung zu einem Tauffest vor, zu dem ausdrücklich auch<br />

Erwachsene eingeladen werden.<br />

Soweit ich das überblicke, sind Einladungen zu Tauffesten an Erwachsene noch etwas,<br />

was im Osten ein Spezifikum ist. Ich habe ein Beispiel aus Fürstenwalde in der Nähe<br />

<strong>von</strong> Berlin vor Augen, da wurde bewusst zum Tauffest eingeladen und zwar nicht nur<br />

die Kinder, bei denen, aus welchen Gründen auch immer, die Taufe vergessen oder<br />

unterlassen wurde, sondern eben auch Erwachsene. Und es gab eine groûe Abstimmung<br />

in dem ganzen <strong>Kirche</strong>nkreis, wie können wir unsere Taufkurse und die Taufvorbereitung<br />

so koordinieren, dass eben auch Erwachsene an diesem Tauffest teilnehmen können.<br />

Gerade im Umfeld <strong>von</strong> Kindern, bei denen die Taufe vergessen oder unterlassen wurde,<br />

lassen sich auch Erwachsene auf die Taufe ansprechen. Und solche Tauffeste erweisen<br />

sich darüber hinaus auch in unserem Kontext als ein geeignetes Angebot für Alleinerziehende.<br />

Wir überlegen immer noch, woran es liegt, dass diese deutlich weniger ihre<br />

Kinder taufen lassen, als verheiratete evangelische Elternpaare. Es könnte am Geld liegen,<br />

dass so ein Tauffest auch eine finanzielle Belastung ist. Es könnte daran liegen,<br />

dass vielleicht eine gewisse Scheu besteht, am Taufstein als Single zu stehen, als Mutter<br />

oder Vater und man denkt: ,Na ja, die <strong>Kirche</strong> hat vielleicht doch ein anderes Familienbild.`<br />

Auch Tauffeste sind eine gute Gelegenheit, diese Alleinerziehenden mit ihren<br />

Kindern einzubinden.<br />

In der Ausbildung am Seminar wollen wir auch die Sensibilität im Umgang mit den<br />

Motiven der Taufbewerber stärken. Das erleben die Vikarinnen und auch wir in Wittenberg<br />

immer wieder: Da kommen Eltern, die selber nicht getauft sind, aber wollen, dass<br />

ihr Kind getauft wird. Da fragt sich nun, was passiert hier eigentlich? Wollen die vielleicht<br />

nur bessere Chancen auf einen Platz im evangelischen Kindergarten haben oder<br />

in der evangelischen Schule? Oder steckt hinter dem häufiger zu hörenden Satz: ,Wir<br />

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