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PDF-Download - Newsletter Urbane Transformationen

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111<br />

5 Fallstudien<br />

Ausgehend von der Auftragsbeschreibung<br />

mussten die Fallbeispiele geeignet sein,<br />

aktuelle Beispiele und Trends, das Scheitern<br />

von Rekonstruktionsvorhaben oder<br />

den Bezug von Identität und Architekturqualität<br />

exemplarisch zu beleuchten. Entsprechend<br />

wurde anhand nachfolgender<br />

Kriterien eine Auswahl der vertieft zu untersuchenden<br />

Fälle aufgestellt:<br />

• Da der politisch-gesellschaftliche Prozess,<br />

innerhalb dessen das Wiederaufbauvorhaben<br />

(WAV) formuliert, diskutiert,<br />

beschlossen oder verworfen und<br />

schließlich ggf. durchgeführt und rezipiert<br />

wird, als Schwerpunkt der Untersuchung<br />

festgelegt wurde, war es erforderlich,<br />

unterschiedliche Eigenschaften<br />

der Prozesse (soweit vorab bekannt bzw.<br />

erwartet) zu berücksichtigen. Zu diesen<br />

prozessualen Eigenschaften zählt<br />

die Intensität des öffentlichen Interesses,<br />

die Bandbreite verschiedener disziplinärer<br />

und persönlicher Interessen an<br />

der (Nicht-)Durchführung des WAV, die<br />

Konflikthaftigkeit bzw. Konsensualität<br />

und damit auch das Vorhandensein unterschiedlicher<br />

Koalitionen, der Bedarf<br />

und das Maß des Einsatzes von Vermittlungsansätzen<br />

zwischen diesen Position.<br />

• Um hinreichende Aussagen über den<br />

Prozess treffen zu können, ist ein fortgeschrittener<br />

Verfahrensstand in allen Fällen<br />

erforderlich. Dies bedeutet in letzter<br />

Konsequenz eine abschließende legitimierte<br />

Entscheidung über die Durchführung<br />

des WAV. Im Falle einer positiven<br />

Entscheidung erscheint zumindest<br />

der Beginn der Baumaßnahme – idealerweise<br />

deren Abschluss – wünschenswert.<br />

• Trotz der gewünschten Aktualität erscheint<br />

zumindest eine gewisse Bandbreite<br />

innerhalb des Zeitraums und damit<br />

Kontexts, innerhalb dessen die<br />

Diskussion um das WAV geführt wurde,<br />

zielführend.<br />

• Um überprüfen zu können, inwieweit<br />

die Art des Rekonstruktionsvorhabens<br />

den politisch-gesellschaftlichen Prozess<br />

seiner Verhandlung beeinflusst, soll eine<br />

möglichst hohe Bandbreite unterschiedlicher<br />

Wiederaufbautypen innerhalb<br />

der Auswahl vorhanden sein. Da die begrenzte<br />

Zahl der Fallstudien wird hier<br />

die Möglichkeit einer Verallgemeinerung<br />

einschränkt, erscheint es wichtig,<br />

dass die Typenauswahl zumindest innerhalb<br />

eines Teils der zu untersuchenden<br />

Prozesse diskutiert wurde.<br />

• Ebenso wird eine Breite innerhalb des<br />

zur Rekonstruktion vorgesehenen Gebäudetyps<br />

angestrebt, da insbesondere<br />

für Sakral- und Herrschaftsbauten von<br />

einer besonderen Bedeutung der (vormaligen)<br />

Nutzung ausgegangen werden<br />

kann.<br />

• Die besondere Aufmerksamkeit, die dem<br />

Wirken lokaler Bürgerinitiativen gewidmet<br />

werden soll, macht die Existenz solcher<br />

Gruppen – bestenfalls auch auf der<br />

Seite der WAV-Gegner bzw. Kritiker – zu<br />

einem Auswahlkriterium.<br />

• Ein besonderer Aspekt ist die Möglichkeit,<br />

einen Aspekt des aktuellen Rekonstruktionstrends<br />

exemplarisch vertieft zu<br />

betracht.<br />

Schließlich ist Zugänglichkeit von Quellen<br />

entscheidend für den Untersuchungserfolg.<br />

Hierzu zählen insbesondere<br />

Beschlussfassungen und Protokolle städtischer<br />

Gremien, Selbstdarstellungen und<br />

Veröffentlichungen zivilgesellschaftlicher<br />

Organisationen, Parteien und Unternehmen,<br />

Medienberichte sowie wissenschaftliche<br />

Publikationen als Sekundärquellen,<br />

aber auch die Möglichkeit, mit Akteuren<br />

und Beobachtern des Verfahrens Interviews<br />

zu führen.<br />

Aufgrund der Vorkenntnisse aus der Zusammenstellung<br />

von Wiederaufbauvorhaben<br />

in Deutschland seit 1975 während der<br />

ersten Untersuchungsphase wurden zunächst<br />

sechs potenzielle Fallstudien ausgewählt<br />

und anhand der Kriterien überprüft:<br />

• Alte Waage Braunschweig<br />

• Marktplatz Nordseite Mainz<br />

• Paulinerkirche bzw. „Paulinum“ Leipzig<br />

• Rathaus Wesel<br />

• Thurn-und-Taxis-Palais Frankfurt a. M.<br />

• Unteres Tor Neumarkt i. d. Oberpfalz

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