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Die Rekonstruktionswelle<br />

13<br />

Anteils am Baugeschehen eine erhebliche<br />

fachliche wie öffentliche Aufmerksamkeit<br />

vereinnahmt, soll aufgezeigt werden, aus<br />

welchen Quellen sich die gesellschaftliche<br />

Debatte um diesen Teil der zeitgenössischen<br />

Baukultur speist. Aus welchem<br />

Verständnis von Bauen, Stadt, Geschichte,<br />

Gesellschaft etc. kommen verschiedene<br />

Akteure dazu, sich für oder gegen ein<br />

Wiederaufbauvorhaben zu positionieren<br />

Warum misslingt gerade, wenn Rekonstruktionswünsche<br />

geäußert werden, häufig<br />

die Verständigung über die Raumproduktion<br />

im Sinne eines gesellschaftlichen<br />

Konsens Warum aber treten andererseits<br />

bei kaum einem anderen Bauvorhaben die<br />

Konfliktlinien so deutlich zu Tage<br />

Um die Komplexität eines solchen Vorhabens<br />

zu strukturieren, gehen wir in Anlehnung<br />

an das Bild der „Welle“ analog dem<br />

Naturwissenschaftler vor, der sich auf den<br />

Weg macht, eine „Welle“ zu verstehen: Wir<br />

ordnen die Rekonstruktionswelle in ein<br />

grobes chronologisches Modell des Rekonstruktionsprozesses<br />

ein. Das Modell erlaubt<br />

es, zunächst die Hintergründe des<br />

Aufkommens von Rekonstruktionsüberlegungen<br />

zu beschreiben, darauf aufbauend<br />

dann den Verlauf von Rekonstruktionsdiskussionen<br />

und diesbezüglichen Projekten<br />

darzustellen und schließlich auf die Reflexion<br />

der Rekonstruktionsbemühungen in<br />

der Fachdebatte einzugehen. Das Modell<br />

ist in der folgenden Abbildung grob skizziert.<br />

Es bildet den Rahmen für den Aufbau<br />

der folgenden Kapitel.<br />

Rekonstruktionsvorhaben laufen in einem<br />

Umfeld soziokultureller Rahmenbedingungen<br />

ab, die die ablaufenden Entscheidungsprozesse<br />

prägen. In diesem Rahmen<br />

werden die Folgen der Zerstörung durch<br />

Krieg oder Katastrophen auf eine bestimmte<br />

nicht etwa vorgegebene Weise wahrgenommen,<br />

diskutiert und kanalisiert. Es<br />

bedarf aber in der Regel eines Gelegenheitsfensters,<br />

das für Anlass oder Auslöser<br />

einer öffentlichen Wiederaufbau-Debatte<br />

sorgt. Wenn sich im Anschluss hieran eine<br />

Diskursarena formiert, in der Befürworter<br />

und Gegner mobilisiert werden können<br />

und jeweils Bündnisse eingehen, hängt es<br />

vom Verlauf des sich anschließenden Entscheidungsprozesses<br />

ab, welches Ergebnis<br />

erreicht wird und wie dessen Rezeption<br />

wieder auf andere Vorhaben zurückwirkt.<br />

Jedes einzelne Rekonstruktionsvorhaben<br />

ist wiederum in den gesamten gesellschaftlichen<br />

Diskurs um Wiederaufbau<br />

eingebettet, so dass man sich die derzeitige<br />

„Welle“ als eine Überlagerung von einzelnen<br />

sich teilweise gegenseitig verstärkenden<br />

Prozessen vorstellen kann, die wie<br />

Abbildung 2<br />

Modell des Ablaufs von Rekonstruktionsprozessen<br />

Internationale Fallbeispiele<br />

Soziokulturelle Rahmenbedingungen<br />

Motive<br />

Rezeption<br />

Bündnis<br />

Befürworter<br />

Gelegenheitsfenster<br />

Auslöser<br />

Anlässe<br />

Diskurs<br />

Ergebnisse<br />

Bündnis<br />

Zerstörungsfolgen<br />

Arena<br />

Motive<br />

Gegner<br />

Quelle: Eigene Darstellung

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