PDF-Download - Newsletter Urbane Transformationen
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256 Positionen zum Wiederaufbau verlorener Bauten und Räume Forschungen Heft 143<br />
weitere Auseinandersetzung mit der aktuellen<br />
Rekonstruktionswelle: Einerseits<br />
MacDonalds Darstellung des Konflikts<br />
zwischen Erinnerungskultur und (ökonomischer)<br />
Stadtentwicklung in New York,<br />
die für Deutschland sicher wesentlich<br />
differenzierter untersucht werden müsste,<br />
andererseits sicher der Hinweis Höhners<br />
auf die fehlende Utopie innerhalb der<br />
architektonischen und städtebaulichen<br />
Nachkriegsmoderne, der im Zusammenhang<br />
mit ihrem „Scheitern“ diskutiert werden<br />
könnte.<br />
6.22 „Nachdenken über Denkmal<br />
schutz“ – Symposienreihe der<br />
Projektgruppe „Nachdenken über<br />
Denkmalpflege“, sechs Teile<br />
zwischen 2001 und 2007<br />
In der Regel einmal jährlich haben Mitarbeiter<br />
verschiedener Denkmalverwaltungen<br />
privat eine Symposienreihe unter dem<br />
Motto „Nachdenken über Denkmalpflege“<br />
veranstaltet. Anlass hierfür ist der intradisziplinäre<br />
Unmut über das geringe Maß<br />
an Offenheit innerhalb der fachlichen Diskussion<br />
gewesen. Gleichwohl ist auch das<br />
Angehen gegen Tabus zunächst als „Lockerungsübung“<br />
gedacht, die allerdings zumindest<br />
soweit geht, auch „Reformansätze“<br />
zu formulieren. Eine ganz wesentliche<br />
Rolle für die Notwendigkeit der Diskussion<br />
spielen dabei externe Faktoren wie die<br />
Hinterfragung des gesellschaftlichen Nutzens<br />
und der Wissenschaftlichkeit von<br />
Denkmalpflege durch Fachfremde und die<br />
sich weiter verschlechternden personellen<br />
und finanziellen Bedingungen der Denkmalverwaltungen.<br />
Als Einzelereignis wird<br />
zudem die 2000 erschiene Streitschrift von<br />
Dieter Hoffmann-Axthelm und die nachfolgende<br />
Diskussion in den Medien genannt.<br />
(vgl. Ernst Rüschs Begrüßung zum<br />
ersten Symposium, Brandt 2002)<br />
Diskutiert wurden dabei eine ganze Reihe<br />
unterschiedlicher Themen und Themenkomplexe,<br />
wobei es bei allen Veranstaltungen<br />
mehr oder weniger dezidierte<br />
Verbindungen zur Rekonstruktionsdebatte<br />
inner- und außerhalb der Disziplin gibt.<br />
Die Überschriften der sechs Tagungen lauten:<br />
• „Nachdenken über Denkmalpflege“ (der<br />
erste Vortrag allerdings ist sogleich überschrieben<br />
mit „‚Konservieren, nicht Res<br />
taurieren’ – ein Mythos der Denkmalpflege“,<br />
3. November 2001, Hannover<br />
• „Das Denkmal zwischen Originalsubstanz<br />
und immateriellen Werten. Auf der<br />
Suche nach einer anderen Denkmalpflege“<br />
(Titel des Einführungsvortrags),<br />
16. November 2002, Schloss Hundisburg<br />
• „Wie ewig sind die Denkmale Von der<br />
Zeitgenossenschaft der Denkmale und<br />
der Denkmalpfleger“, 8. November 2003,<br />
Magdeburg<br />
• „Nur die Prachtstücke Kategorisierung<br />
in der Denkmalpflege“, 2. April 2005,<br />
Berlin<br />
• „Schöne Geschichte Ästhetische (Vor-)<br />
Urteile in der Denkmalpflege“, Essen,<br />
1. April 2006<br />
• „Denkmale nach unserem Bild Zu<br />
Theo rie und Kritik von Rekonstruktion“,<br />
31. März 2007, Dessau<br />
Für die nachfolgende Analyse wurden die<br />
dokumentierten Tagungsbeiträge, -programme<br />
und -zusammenfassungen bzw.<br />
-kommentare und die Online-Fachzeitschrift<br />
kunsttexte.de verwendet. Auf Belege<br />
der Einzelbeiträge wird dementsprechend<br />
verzichtet, nur Rezension und<br />
nachträgliche Kommentare werden gekennzeichnet.<br />
Für die Bewertung scheint es wichtig, darauf<br />
hinzuweisen, dass die allermeisten<br />
Beiträge von (Denkmalpflege-)Praktikern<br />
stammen und damit trotz ihres zumeist<br />
wissenschaftlichen Duktus im Wesentlichen<br />
als Teile eines fachlichen, nicht aber<br />
als primär wissenschaftlichen Diskurses<br />
anzusehen sind. Zudem muss trotz<br />
des relativen breiten Echos, den die Veranstaltungen<br />
innerhalb der Denkmalpflege<br />
hervorgerufen haben, der Kreis aktiver<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmer als<br />
klein angesehen werden. Die Teilnehmerzahl<br />
liegt soweit bekannt zwischen 35 und<br />
60 Personen einschließlich der Veranstalterinnen<br />
und Veranstalter. Sowohl bei den<br />
Referentinnen als auch bei den Teilnehmern<br />
kann zudem von einer recht hohen<br />
Stabilität ausgegangen werden.<br />
Die Frage nach Rekonstruktionen hat innerhalb<br />
des Diskussionskreises „Nachdenken<br />
über Denkmalpflege“ zunächst geringe<br />
Relevanz, obwohl hier bereits beim<br />
ersten Treffen 2001 mit den Beiträgen von