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PDF-Download - Newsletter Urbane Transformationen

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9<br />

1 Einführung<br />

1.1 Anlass, Ziel und Kurzüberblick<br />

Die vorliegende Untersuchung stellt die<br />

Ergebnisse des vertiefenden Forschungsprojekts<br />

„Wiederaufbau, Stadtidentität<br />

und Rekonstruktion“ zusammen. Entsprechend<br />

der Auftragsbeschreibung wird einigen<br />

in der ersten Projektphase aufgeworfenen<br />

Fragen vertieft nachgegangen.<br />

Ziel ist dabei eine übergreifende Darstellung<br />

von wesentlichen Einflussfaktoren<br />

auf Ursache und Hintergrund, Verlauf und<br />

Folgen von Diskussionsprozessen zu Wiederaufbauvorhaben<br />

in der derzeitigen<br />

„Rekonstruktionswelle“, die seit etwa der<br />

Mitte der 1970er Jahre mit geringerer Intensität,<br />

aber verstärkt seit der deutschen<br />

Wiedervereinigung anhält. Der Bericht ist<br />

Abschluss der vertiefenden Untersuchung<br />

der zweiten Projektphase. Die Erkenntnisse<br />

der ersten Phase bleiben damit grundsätzlich<br />

weiterhin gültig und wurden nicht<br />

nochmals vollständig aufgegriffen. An einigen<br />

Stellen erschien es aber sinnvoll, zugunsten<br />

einer Abrundung des vorgelegten<br />

Berichts auf Textteile aus der ersten Phase<br />

zurückzugreifen, wo diese eine für das<br />

Verständnis der vorliegenden Untersuchungsergebnisse<br />

der zweiten Phase sinnvolle<br />

Ergänzung darstellten, eine weitere<br />

Vertiefung der betreffenden Themen aber<br />

nicht sinnvoll bzw. erforderlich erschien.<br />

Besonderes Augenmerk wird dabei auf eine<br />

bisher vernachlässigte Einordnung von<br />

Rekonstruktionsvorhaben in gesellschaftliche<br />

Zusammenhänge und Strömungen<br />

gelegt. Die behandelten Fragen folgen weitestgehend<br />

dem Angebot zum Forschungsvorhaben,<br />

doch der Bericht stellt sie in einen<br />

neuen Zusammenhang, der in Kapitel<br />

2 näher erläutert wird. Zu diesem Zweck<br />

werden verschiedene Erklärungsansätze<br />

aus den Politik-, Sozial- und Kulturwissenschaften<br />

diskutiert und zueinander in Beziehung<br />

gesetzt. Durch die Aufarbeitung<br />

und vertiefte Analyse von vier Fallstudien<br />

wird der Frage nachgegangen, wie politische<br />

Entscheidungsprozesse zu Rekonstruktionsvorhaben<br />

in der Praxis ablaufen.<br />

Die Fallstudien unterscheiden sich hierzu<br />

im Hinblick auf den Umfang, die Art<br />

des Gebäude(komplexe)s, die Vorgeschichte,<br />

den städtischen Kontext und die gesellschaftlich-politische<br />

Konstellation des Rekonstruktionsvorhabens,<br />

um Erkenntnisse<br />

darüber zu gewinnen, welche Faktoren im<br />

Einzelnen für den Verlauf und Debatte<br />

vor Ort verantwortlich sind. Im Einzelnen<br />

handelt es sich um folgende Fälle:<br />

• Wiederbebauung des Bereichs um den<br />

Neumarkt in Dresden in Ergänzung zur<br />

Frauenkirche,<br />

• Paulinerkirche Leipzig,<br />

• historisches Rathaus in Wesel,<br />

• Thurn-und-Taxis-Palais in Frankfurt a. M.<br />

Anschließend erfolgt eine Zusammenfassung<br />

der aktuellen Fachdebatte in Architektur<br />

und Denkmalpflege, die auf die<br />

Rekonstruktionswelle reagiert und sich<br />

fachlich zu ihr positioniert. Wesentliche<br />

Diskussionsstränge, die auf Konferenzen<br />

und anderen Veranstaltungen der letzten<br />

Jahre aufgegriffen wurden, werden dargestellt<br />

und im Hinblick auf die sich darin<br />

abbildenden Tendenzen ausgewertet.<br />

Im letzten Teil werden die Ergebnisse zusammengefasst<br />

und ausblicksartig aufbereitet.<br />

Dieser Teil versucht, einige Hinweise<br />

für einen angemessenen baukulturellen<br />

Umgang mit dem Phänomen der Rekonstruktionsvorhaben<br />

zu geben.<br />

1.2 Methoden<br />

Eine wesentliche Methode des Projekts<br />

besteht in Literaturrecherche und Literaturauswertung.<br />

Hierzu wurden insbesondere<br />

zahlreiche ausgewählte soziologische,<br />

politik- und kulturwissenschaftliche<br />

Werke analysiert sowie Zusammenhänge<br />

und Widersprüche zwischen ihnen diskutiert<br />

und mit den bisherigen Erkenntnissen<br />

über die diagnostizierte Rekonstruktionswelle<br />

in Beziehung gesetzt. Ebenso<br />

wurden Dokumentationen und Rezension<br />

von Tagungen und Ähnlichem ausgewertet.<br />

Dabei wurden beständig die Erkenntnisse<br />

des vorangegangenen Ergebnisse<br />

des Forschungsprojektes „‚Wieder-Aufbau‘<br />

– Themengliederung und öffentlichkeitswirksame<br />

Veranstaltung zur baukulturellen<br />

Debatte um Stadtidentität und Rekonstruktion“<br />

überprüft. Daneben wurde<br />

der Fortgang der Rekonstruktionsdebatte<br />

durch die Auswertung der Berichterstattung<br />

zu aktuellen Wiederaufbauvorhaben<br />

innerhalb von Print- und Onlinemedien<br />

und den Besuch mehrerer Veranstaltungen<br />

zum Thema verfolgt. Mit diesem Vorgehen<br />

konnten die Erkenntnisse zu gesellschaft­<br />

„Wenn es zutreffen sollte,<br />

dass ich nicht nur weiß,<br />

was schlimm und hässlich,<br />

sondern auch, was schön<br />

ist, so verdanke ich diese<br />

Gabe dem Glück, in Dresden<br />

aufgewachsen zu sein.“<br />

(Erich Kästner, Als ich ein<br />

kleiner Junge war, 1957)

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