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Argumente_2022

In der aktuellen Ausgabe des seit 2008 jährlich erscheinenden Magazins finden sich erneut über 70 Beiträge aus sachkundiger Feder. Das Ergebnis ist ein authentischer Themenmix rund ums Leben, Wohnen und Arbeiten in den 23 Städten und Gemeinden der Region und bringt immer wieder erstaunliche Einsichten in den Alltag einer boomenden Wirtschaftsregion. So liest man unter anderem von der Arbeit an einem klimaneutralen Kraftstoff in Steinfeld und wie nachhaltiges Kunststoffrecycling in Bakum gelingen kann. Darüber hinaus gibt es u.a. spannende Einblicke in die Produktion von Krawatten „made im OM“ und letztlich die Erfolgsgeschichte der LzO hin zu einer der größten Sparkassen Deutschlands.

In der aktuellen Ausgabe des seit 2008 jährlich erscheinenden Magazins finden sich erneut über 70 Beiträge aus sachkundiger Feder. Das Ergebnis ist ein authentischer Themenmix rund ums Leben, Wohnen und Arbeiten in den 23 Städten und Gemeinden der Region und bringt immer wieder erstaunliche Einsichten in den Alltag einer boomenden Wirtschaftsregion.

So liest man unter anderem von der Arbeit an einem klimaneutralen Kraftstoff in Steinfeld und wie nachhaltiges Kunststoffrecycling in Bakum gelingen kann. Darüber hinaus gibt es u.a. spannende Einblicke in die Produktion von Krawatten „made im OM“ und letztlich die Erfolgsgeschichte der LzO hin zu einer der größten Sparkassen Deutschlands.

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AGRAR- UND ERNÄHRUNGSWIRTSCHAFT<br />

Foto: Vilofoss<br />

Mischgenauigkeit von 1:100.000: Das Stammwerk der Deutschen Vilomix in<br />

Neuenkirchen-Vörden. Tausende Rezepturen wurden hier bereits entwickelt.<br />

Doch natürlich verändere der Einsatz solcher<br />

Futterzusätze auch den Mineralfutterbedarf<br />

der Tiere. Der Landwirt nimmt daher<br />

regelmäßig Proben von allen Komponenten<br />

und schickt sie ins Labor. Anschließend berechnen<br />

die Kolleginnen und Kollegen der<br />

Fachabteilung bei der Deutschen Vilomix<br />

das Verhältnis der Aminosäuren zueinander.<br />

„Das muss extrem genau sein“, weiß Berater<br />

Schemionek. Auch Getreide sei nicht gleich<br />

Getreide. Es komme auch noch auf die Ernte<br />

an und welchen Rohfaser-Anteil die Pflanze<br />

habe. Die Fütterungsempfehlung machen<br />

dann die Berater für die Landwirte.<br />

Mehrere Tausend Rezepturen<br />

scheide ihr Unternehmen von den meisten<br />

Mitbewerbern. Die Außendienstmitarbeiterinnen<br />

und -mitarbeiter seien Fachberater<br />

und Partner für die Landwirte.<br />

Aus Neuenkirchen selbst kommt nur das Mineralfutter.<br />

„Das sind rund drei Prozent des<br />

gesamten Futters“, sagt Berater Schemionek,<br />

„aber die sind absolut entscheidend.“<br />

Den Rest bekommen Albersmeier und seine<br />

Kollegen von anderen Lieferanten. Erst am<br />

Hof mischen sie alles zusammen. Außerdem<br />

beliefert die Deutsche Vilomix Mischfutterwerke<br />

mit höher konzentrierten Vormischungen<br />

(Premixe), die dann wiederum deren<br />

Kunden versorgen.<br />

Bei Bernd Albersmeier sieht das Maßschneidern<br />

so aus: Als größte Komponente erhält<br />

er – wie alle anderen Schweinehalter – Getreide.<br />

Doch Albersmeier hat auch gute Beziehungen<br />

zu Lebensmittelherstellern in der<br />

Region. So verfüttert er mal Brot, das in der<br />

Produktion übriggeblieben ist, oder mal Soja-Molke.<br />

„Soja-Molke ist ein toller Eiweißträger“,<br />

weiß er. Und es ist ebenfalls ein Abfallprodukt,<br />

in diesem Fall aus der Tofu-Produktion.<br />

Das sei nachhaltig und spare Geld.<br />

Mehrere Tausend Rezepturen sind in der<br />

wissenschaftlichen Abteilung des Premiumherstellers<br />

über 50 Jahre entstanden. Über<br />

eine spezielle Misch- und Dosiertechnik gewährleistet<br />

das Unternehmen eine Genauigkeit<br />

von 1:100.000.<br />

In den Produktionshallen riecht es nach<br />

Mineralstoffen, ätherischen Ölen und<br />

Früchten. Viele Zutaten sind nötig, um die<br />

Futterverwertung zu optimieren, andere<br />

sollen den Appetit der Tiere anregen, weitere<br />

sind vor allem dafür da, die Tiere gesund<br />

zu halten und den Bedarf an Mineralstoffen,<br />

Vitaminen und Spurenelementen zu decken.<br />

DEUTSCHE VILOMIX UND VILOFOSS ®<br />

Die Deutsche Vilomix ist einer der führenden Mineralfutter- und Premix-Hersteller in Deutschland.<br />

Sie wurde Ende der 1960er-Jahre als Abteilung der Lohmann Tierernährung in Cuxhaven<br />

gegründet; der Name Vilomix steht für „Vitamine Lohmann Mix“.<br />

Vor 50 Jahren wurde Vilomix ein eigenständiges Unternehmen, dessen Firmensitz 1974 nach<br />

Neuenkirchen im OM verlegt wurde. Ziel war, die hofnahen Mischfutterhersteller als Partner<br />

in Fragen der Tierernährung und Mischfutterherstellung zu unterstützen und individuelle,<br />

komplette sowie chargengerecht verpackte Vormischungen anzuliefern.<br />

Zum Angebot zählen neben Premixen und Mineralfutter in konventioneller und in Bio-Qualität<br />

außerdem Beschäftigungsmaterial, Picksteine, Ferkelmilch, Prestarter und Einstreu für<br />

Schweine, Rinder, Geflügel, Schafe, Pferde und Kaninchen. Außerdem bietet das Unternehmen<br />

ein umfangreiches Sortiment an Einzelfuttermitteln, Zusatzstoffen, Konservierungsmitteln<br />

und Stallhygieneprodukten.<br />

Seit 1993 gehört das ehemalige Unternehmen Cimbria in Hessisch Oldendorf als weiterer<br />

Produktionsstandort zur Deutschen Vilomix. Eines der modernsten Premix- und Mineralfutterwerke<br />

in Europa hat die Deutsche Vilomix im Jahr 2011 in Haldensleben bei Magdeburg<br />

gebaut und bedient damit Märkte in Ostdeutschland und im Ausland.<br />

Seit 1993 gehört das Unternehmen mit seinen rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

zur dänischen Genossenschaft DLG und ist Teil der VILOFOSS-Gruppe mit 19 Produktionsstätten<br />

in ganz Europa.<br />

Der Lohn der Mühe: Albersmeiers Tieren<br />

geht es gut. Er hat seit zehn Jahren keine<br />

Medikamente mehr eingesetzt. Darüber hinaus<br />

reduziert er ausgewählte Nährstoffe auf<br />

ein notwendiges Minimum. Weil das Futter<br />

bedarfsgerecht und exakt auf die Schweine<br />

abgestimmt sei und bestimmte Enzyme enthalte,<br />

würden die Schweine Kohlenhydrate,<br />

Eiweiß und Phosphor besser verwerten und<br />

weniger davon ausscheiden. Das reduziert<br />

am Ende die Ausscheidung über die Gülle<br />

sowie den Gülleanfall an sich.<br />

Junge Tiere brauchen mehr Protein<br />

Albersmeier füttert seine Tiere in jedem<br />

Altersstadium anders. Das gibt der mit der<br />

Deutschen Vilomix entwickelte Ernährungsplan<br />

vor. Ziel: Der Eiweißbedarf sollte immer<br />

exakt gedeckt sei. „Junge Schweine brauchen<br />

viel Protein, um Fleisch zu bilden“, erklärt<br />

Albersmeier. Danach werde der Bedarf<br />

immer weiter reduziert. Die Futterverwertung<br />

werde dank des wissenschaftlichen<br />

Einsatzes immer besser. Hätte der Landwirt<br />

vor 20 Jahren 3,5 Kilogramm Futter zum Erzeugen<br />

von einem Kilogramm Fleisch benötigt,<br />

seien es heute nur noch 2,5 Kilogramm.<br />

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