Argumente_2022

STANDORTE
PETRA HELLMANN
FRIESOYTHE
Vor sieben Jahren zog Sven Stratmann ins Rathaus von Friesoythe ein. Im September 2021 wurde er mit knapp 75 Prozent von den
Bürgerinnen und Bürgern in seinem Amt als Bürgermeister bestätigt.
Foto: Andreas Burmann
bringt.“ Abschalten und auftanken kann er am
besten im eigenen Garten oder auch an der
Thülsfelder Talsperre, die für ihn einer von
vielen „Kraftorten“ ist, um zu entspannen.
Als Kind bestaunte er zur Weihnachtszeit das
Lichtermeer des sogenannten Zirkuszeltes
auf der Friesoyther Hauptkreuzung: „Das
Gute ist, dass man als Bürgermeister daran
mitwirken kann, solche Orte wieder zum
Leben zu erwecken.“
„Lebendig, offen und attraktiv“ – mit diesen
Attributen charakterisiert Stratmann die
Stadt. „Bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt.
Mit seinen Wünschen und Bedürfnissen,
seinen individuellen Werten und Lebensentwürfen,
seinen Erfahrungen und Talenten
– Friesoythe ist ein lebendiges Paket mit
fast 23.000 Motoren und hat sich von einer
eher zurückhaltenden und auf das Bewährte
fokussierten Gesellschaft zu einem bunten
Mix entwickelt, deren Weiterentwicklung
spannend und hoffnungsvoll ist.“
Für Sven Stratmann stehen die Menschen im Mittelpunkt.
„Bürgermeister“ war nicht der Traumberuf
von Sven Stratmann. „Eigentlich wollte ich
eine Ausbildung als Handwerker antreten, vorrangig
Zimmermann, Tischler oder Maurer“,
erklärt der 49-Jährige. Genau in der Überlegungsphase
wurde er auf eine Zeitungsanzeige
des damaligen Bundesgrenzschutzes
aufmerksam, in der plakativ stand: „Wir brauchen
dich“!. „Na gut, wenn ihr mich braucht,
dann bewerbe ich mich mal bei euch“, dachte
sich Stratmann. „Das war der Start in meine
24-jährige Laufbahn als Bundespolizeibeamter.“
Das Schöne an seinem jetzigen, zweiten
Beruf ist für ihn die ständige Nähe zu den
Menschen der Stadt und die damit verbundene
Möglichkeit, direkt und vor Ort etwas
bewirken zu können: „Die Auswirkungen werden
sofort sichtbar. Nachteil: Macht man
etwas nicht so gut, gibt es auch direkt etwas
hinter die Löffel!“, stellt Friesoythes Bürgermeister
mit einem Schmunzeln fest.
Den klassischen Alltag kennt er in seinem
Beruf nicht: „Man muss sich jeden Tag auf
neue Situationen und Aufgaben einstellen.“
Als Dienstvorgesetzter von mehr als 200 Mitarbeitern
leitet der 49-Jährige die Verwaltung.
Zahlreiche Gespräche mit Interessenvertretern
der Wirtschaft, des Handels, von Verbänden
und Institutionen sowie repräsentative
Aufgaben stehen täglich auf seinem Programm.
„Das Entwickeln von Visionen und
deren Verwirklichung zur Weiterentwicklung
unserer Stadt auf allen Ebenen, treibt mich
an“, sagt Stratmann und ergänzt: „Unsere
„städtische Mannschaft“ und meine Familie
tragen und ertragen alle Situationen mit
mir zusammen, die dieser Job so mit sich
Friesoythe ist eine Stadt, in der sich ländliche
Strukturen mit urbanem Charme verbinden.
Hier findet man alles, was das Landleben
so attraktiv macht: schöne Landschaften,
unmittelbare Nähe zur Natur, gute Nachbarschaft
und lebendige Vereine sowie ein ausgesprochen
gutes Angebot im Bereich Handel
und Dienstleistungen, das weit über das
hinausgeht, was für ein Mittelzentrum üblich
ist. Im Bildungsbereich kann Friesoythe mit
allen Schulformen und Angeboten für alle
Altersgruppen punkten. Das Betreuungsund
Bildungsangebot für Kinder ist vielfältig
und auch Kultur-, Sport- sowie Freizeitangebote
lassen kaum Wünsche offen.
„Friesoythe wird sich positiv weiterentwickeln,
gerade in den letzten Jahren haben wir Prozesse
initiiert, die sich gar nicht mehr stoppen
lassen“, stellt Stratmann fest. Die Dorfentwicklungsprogramme
seien dafür ebenso
gute Beispiele, wie die Stadtsanierung oder
die neuen Vereinsförderungen. „Mein Ziel ist
es, diese positiven Ansätze auszubauen und
die Stadtentwicklung unter unmittelbarer
Beteiligung der Menschen vor Ort zu forcieren.“
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