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Argumente_2022

In der aktuellen Ausgabe des seit 2008 jährlich erscheinenden Magazins finden sich erneut über 70 Beiträge aus sachkundiger Feder. Das Ergebnis ist ein authentischer Themenmix rund ums Leben, Wohnen und Arbeiten in den 23 Städten und Gemeinden der Region und bringt immer wieder erstaunliche Einsichten in den Alltag einer boomenden Wirtschaftsregion. So liest man unter anderem von der Arbeit an einem klimaneutralen Kraftstoff in Steinfeld und wie nachhaltiges Kunststoffrecycling in Bakum gelingen kann. Darüber hinaus gibt es u.a. spannende Einblicke in die Produktion von Krawatten „made im OM“ und letztlich die Erfolgsgeschichte der LzO hin zu einer der größten Sparkassen Deutschlands.

In der aktuellen Ausgabe des seit 2008 jährlich erscheinenden Magazins finden sich erneut über 70 Beiträge aus sachkundiger Feder. Das Ergebnis ist ein authentischer Themenmix rund ums Leben, Wohnen und Arbeiten in den 23 Städten und Gemeinden der Region und bringt immer wieder erstaunliche Einsichten in den Alltag einer boomenden Wirtschaftsregion.

So liest man unter anderem von der Arbeit an einem klimaneutralen Kraftstoff in Steinfeld und wie nachhaltiges Kunststoffrecycling in Bakum gelingen kann. Darüber hinaus gibt es u.a. spannende Einblicke in die Produktion von Krawatten „made im OM“ und letztlich die Erfolgsgeschichte der LzO hin zu einer der größten Sparkassen Deutschlands.

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WIRTSCHAFTSREGION<br />

Foto: Mewbel<br />

und legten los. So entstanden Unternehmen,<br />

deren Ruf schon lange weit über die Region<br />

hinaus reicht.<br />

Aus der Not eine Tugend machen<br />

Was zählt, ist tatsächlich die Idee. So wie bei<br />

Jens Eschke aus Goldenstedt. Der 44-Jährige<br />

ist ein echtes Leckermaul. Seine Droge: Nutella.<br />

Jahrelang hat er sich an der bekannten<br />

Nuss-Nougat-Creme kaum sattessen können.<br />

Dann aber machte ihm eine Laktoseintoleranz<br />

mehr und mehr zu schaffen. Die Suche<br />

nach einerseits laktosefreien, andererseits<br />

schmackhaften Alternativen verlief ergebnislos.<br />

Also fortan auf den Genuss verzichten?<br />

Keinesfalls.<br />

Das junge Unternehmen „Mewbel“ aus der Gemeinde Barßel setzt auf Nachhaltigkeit<br />

und Regionalität.<br />

Digitalisierung) unter der wissenschaftlichen<br />

Leitung von Professorin Jantje Halberstadt<br />

und Professor Christoph Schank. Das Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und Energie<br />

fördert das Vorhaben im Rahmen seines<br />

EXIST-Programms über vier Jahre.<br />

Die Universität gehört wie die Stadt Vechta<br />

und der ecopark zu den ersten Partnern der<br />

Gründungsoffensive, die auch für weitere<br />

offen ist. „Wir wollen unter diesem Dach alle<br />

Akteure aus dem Bereich Existenzgründung<br />

und Start-up im Oldenburger Münsterland<br />

zusammenbringen“, erklärte erklärte Cloppenburgs<br />

Landrat Johann Wimberg anlässlich<br />

des Auftakts. Das heißt: Weitere START:PUNK-<br />

TE sind gern gesehen.<br />

Halberstadt, Schank und Maik Fischer, der<br />

mit der operativen Leitung des TrENDi-Projekts<br />

befasst ist, setzen auf die verändernde<br />

Kraft der Innovation. Sie gehen davon aus,<br />

dass Existenzgründerinnen und -gründer die<br />

Wirtschaft in den nächsten Jahren mit ihren<br />

innovativen Ideen und frischen Ansätzen<br />

maßgeblich prägen werden – was angesichts<br />

der schon begonnenen und bevorstehenden<br />

Transformationsprozesse in der Region von<br />

großem Nutzen sein wird. Es gebe hier deshalb<br />

schon heute überdurchschnittlich viele<br />

Gründer, weiß Fischer. Und erwartet, in zehn<br />

Jahren „noch viel weiter zu sein“.<br />

Community-Denken als Trumpf<br />

„Die Region ist unternehmerisch sehr gut<br />

aufgestellt, es mangelt nicht an Vorbildern“,<br />

betont Prof.in Dr. Jantje Halberstadt. Voneinander<br />

lernen – das ist tatsächlich einer der<br />

großen Trümpfe, mit dem sich der ländliche<br />

Raum gegenüber den Großstädten behaupten<br />

kann. Unternehmer, die in den vergangenen<br />

Jahrzehnten erfolgreich ihre Firmen<br />

auf- und ausgebaut haben, sind hier Nachbarn.<br />

Man trifft sie vielleicht morgens beim<br />

Bäcker oder bei den Veranstaltungen vor Ort,<br />

kommt miteinander ins Gespräch und kann<br />

womöglich auch den einen oder anderen<br />

Tipp abstauben. Das Community-Denken ist<br />

im ländlichen Raum ausgeprägter, Vertrauen<br />

und Offenheit sind groß.<br />

Wichtig ist: Die START:PUNKT-Offensive richtet<br />

sich nicht nur an Absolventinnen und Absolventen<br />

von Hochschulen. „Wir können eine<br />

ganzheitliche Gründungsförderung für alle<br />

Bürgerinnen und Bürger des Oldenburger<br />

Münsterlandes anbieten“, unterstreicht Professorin<br />

Dr. Jantje Halberstadt. Und Landrat<br />

Wimberg ergänzt: „Unsere Anlaufstellen sollen<br />

für alle offen sein, die gründen wollen<br />

– unabhängig davon, ob sie direkt von der<br />

Universität kommen, gerade ihr Ausbildung<br />

abgeschlossen haben oder bereits seit Jahren<br />

mitten im Berufsleben stehen.“<br />

Und die Erfahrung zeigt: Das ist gut so. Bekanntlich<br />

verfügte keine der Gründerlegenden<br />

der Region über einen akademischen<br />

Hintergrund. Weder Bernhard Remmers oder<br />

Heinrich Wernsing noch Franz Grimme sen.<br />

oder Paul Wesjohann haben jemals eine Universität<br />

von innen gesehen. Sie hatten eine<br />

Idee, mit der sich ein Problem lösen ließ,<br />

Eschke beginnt, mit verschiedenen Rezepturen<br />

zu experimentieren. Schließlich findet er<br />

nach viel Tüfteln und Probieren die (für ihn)<br />

richtigen Zutaten und die perfekte Abmischung<br />

– die Geburtsstunde seines Unternehmens<br />

Loeffelnuss. Im Übrigen ein Familienbetrieb,<br />

wie er im Buche steht: Auch Ehefrau<br />

Susan und Mutter Sonja tragen zur<br />

Erfolgsgeschichte bei. Und diese geht weiter.<br />

Inzwischen hat neben der klassischen Aufstrichvariante<br />

auch eine mit weißer Haselnuss<br />

ihren Weg in die Regale gefunden.<br />

Ganz anders lief die Sache bei Moin Media,<br />

einer Digitalagentur in Vechta. Timo Weigel<br />

und Maurice Brumund hatten sich bei ihrem<br />

Studium des Wirtschaftsingenieurwesens an<br />

der PHWT in Diepholz kennengelernt und<br />

schon während der ersten Semester eine<br />

gemeinsame Firma gegründet. „Das lief da<br />

noch eher unprofessionell“, erinnert sich<br />

Weigel. Nicht so heute: Moin Media steht für<br />

klare Strukturen, ein starkes, mittlerweile<br />

zwölfköpfiges Team und ein angemessenes<br />

Büro im Herzen Vechtas. Ihre Kreativität,<br />

Leichtigkeit und Leidenschaft aus den Anfangstagen<br />

haben sich die beiden Gründer<br />

zudem erhalten, sagen sie.<br />

Bekenntnisse zur Heimatregion<br />

Anderer Ort, andere Branche. In Harkebrügge,<br />

Gemeinde Barßel, setzen Markus Kurre<br />

und Kai-André Pancratz auf Nachhaltigkeit.<br />

Der eine, Kurre, ist Mit-Geschäftsführer der<br />

väterlichen Tischlerei. Der andere, Pancratz,<br />

verdient sein Geld als Inhaber eines Software-Unternehmens.<br />

Gemeinsam hat das<br />

Duo Mewbel gegründet. Die Idee: Möbel von<br />

heute herstellen, aber ressourcensparend<br />

und von langer Lebensdauer. Möbel aus der<br />

Serienproduktion gibt es bei Mewbel nicht.<br />

So kann etwa jeder Kunde seinen Tisch<br />

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