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Lexikon der Entsprechungen - zusammengestellt aus den HG: A-G

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Frevel<br />

Durch Frevel wird die <strong>der</strong> Liebtätigkeit angetane Gewalt bezeichnet. <strong>HG</strong> 6353<br />

Freveln bedeutet aber das Bestreben und die Kraft zu herrschen, weil dieses<br />

Bestreben und <strong>aus</strong> diesemdie Kraft in jedemHochmut liegt; <strong>den</strong>n Hochmut o<strong>der</strong><br />

Frevel ist es, sich selbst mehr als an<strong>der</strong>e zu lieben, sich ihnen vorzuziehen und<br />

über an<strong>der</strong>e herrschen zu wollen, und die, welche solches wollen, verachten auch<br />

wirklich die an<strong>der</strong>en in Vergleich mit sich und verfolgen auch <strong>aus</strong> Haß und<br />

Rachsucht die, welche sich ihnen vorziehen o<strong>der</strong> ihnen nicht huldigen. Die<br />

Eigenliebe, die Hochmut ist, hat diese Beschaffenheit, daß sie, je weiter man<br />

ihr <strong>den</strong> Zügel läßt, desto weiter um sich greift und bis zum höchsten Grad <strong>der</strong><br />

Möglichkeit anwächst, zuletzt bis zum göttlichen Thron, so daß sie an Gottes<br />

Statt sein will. <strong>HG</strong> 8678<br />

freveln mit Vorsatz<br />

„Wenn aber jemand mit Vorsatz gefrevelt hat gegen seinen Nächsten“ bedeutet<br />

das vorhergehende Denken <strong>aus</strong> bösem Willen.<br />

Dies erhellt <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Bedeutung von „mit Vorsatz freveln“, insofern es <strong>aus</strong>drückt,<br />

nachvor<strong>aus</strong>gehendemDenken handeln; <strong>den</strong>n wer sich Böses vornimmt,<strong>der</strong><strong>den</strong>kt<br />

vorher darüber nach, und weil es Böses ist, was er tut, so geht es <strong>aus</strong> dem Willen<br />

hervor, weil das Tun des Bösen hier seinen Ursprunghat. Das Falsche aber, durch<br />

welchesdasBösebestärkt,verteidigtundsomitbeför<strong>der</strong>t wird,gehörtdemDenken<br />

an, und geht somit <strong>aus</strong> einemschlimmen o<strong>der</strong> verkehrten Verstande hervor. Daß<br />

<strong>der</strong>Menschschuldigist,wennerdas Böse <strong>aus</strong> beidem, nämlich <strong>aus</strong> demVerstande<br />

und <strong>aus</strong> dem Willen tut. <strong>HG</strong> 9012<br />

Friede<br />

Der Friede bezeichnet im höchsten Sinn <strong>den</strong> Herrn; im vorbildlichen Sinn Sein<br />

Reich und das Gute vom Herrn daselbst, somit das Göttliche, das ins Gute o<strong>der</strong><br />

in die Neigungen zum Guten einfließt, welches auch vom Inwendigsten her<strong>aus</strong><br />

Freu<strong>den</strong> und Seligkeiten schafft. <strong>HG</strong> 3870<br />

Daß <strong>der</strong> Friede bedeutet „gut stehen“, hat <strong>den</strong> Grund, weil er das Inwendigste,<br />

und daher das in allem und jedem im Himmel waltende Allgemeine ist; <strong>den</strong>n<br />

<strong>der</strong> Friede ist im Himmel, wie auf Er<strong>den</strong> <strong>der</strong> Frühling, o<strong>der</strong> wie die Morgenröte,<br />

die nicht anregen durch sinnlich wahrnehmbare Abwechslungen, son<strong>der</strong>n durch<br />

das allgemein liebliche Wesen, das in das einzelne, das manwahrnimmt,einfließt,<br />

und nicht nur das Innewer<strong>den</strong> selbst, son<strong>der</strong>n auch die einzelnen Gegenstände<br />

voll Anmut macht.<br />

Beinahe ein je<strong>der</strong> glaubt, <strong>der</strong> Friede sei Sicherheit vor Fein<strong>den</strong> und ein stilles<br />

Zusammenleben imH<strong>aus</strong> und unter Genossen; aber dieser Friede wird dort nicht<br />

gemeint, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Friede, <strong>der</strong> jenen Frie<strong>den</strong> unendlich übertrifft.<br />

Mit diesem Frie<strong>den</strong> kann niemand begnadigt wer<strong>den</strong>, als wer sich vom Herrn<br />

führen läßt und imHerrn ist, d.h. imHimmel, wo <strong>der</strong> Herr ist alles in allem; <strong>den</strong>n<br />

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