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Lexikon der Entsprechungen - zusammengestellt aus den HG: A-G

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ist, daher kommt es, daß hier unter Gelübde geloben das Heilige verstan<strong>den</strong> wird.<br />

Daß Gelübde geloben das bezeichne, was vomHerrn <strong>aus</strong>geht, somit das Heilige,<br />

scheintbei<strong>der</strong>erstenErwägungziemlichfernezuliegen,abernur<strong>aus</strong>demGrunde,<br />

weil es <strong>der</strong> Mensch ist, <strong>der</strong> das Gelübde tut, wodurch er sich zu irgend etwas<br />

verbindlich macht, o<strong>der</strong> sich irgend auferlegt gegenüber dem Göttlichen, wenn<br />

sein Wunsch erfüllt wird; wenn aber das Göttliche Selbst o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Herr es ist,<br />

von Demes <strong>aus</strong>gesagt wird, dann bezeichnet es nicht irgendein Gelübde, son<strong>der</strong>n<br />

es bedeutet: wollen und vorsehen o<strong>der</strong> tun. Was daher das Göttliche o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Herr tut, das geht von Ihm <strong>aus</strong>, und alles, was von Ihm <strong>aus</strong>geht, ist heilig.<br />

<strong>HG</strong> 4091<br />

gelüsten<br />

Sich gelüsten lassen, insofern es soviel ist, als <strong>aus</strong> böser Liebe etwas wollen.<br />

Sich gelüsten lassen hat diese Bedeutung, weil alle Begierde <strong>aus</strong> einer gewissen<br />

Liebe hervorgeht, <strong>den</strong>n man begehrt nichts, was man nicht liebt, und daher<br />

bezeichnet auch die Begierde das Fortdauernde <strong>der</strong> Liebe, hier <strong>der</strong> Liebe zu sich<br />

o<strong>der</strong> zur Welt, und ist gleichsam das Leben ihres Atmens; <strong>den</strong>n was die böse<br />

Liebe atmet, heißt Begierde, dagegen was die gute Liebe atmet, wird Verlangen<br />

genannt. <strong>HG</strong> 8910<br />

Gemach<br />

Matth.24/23: „Wenn sie nun euch sagen wer<strong>den</strong>: siehe, in <strong>der</strong> Wüste ist er, so<br />

geht nicht hin<strong>aus</strong>; siehe, in <strong>den</strong> Gemächern, so glaubt es nicht“: bedeutet, man<br />

soll nicht glauben, was sie re<strong>den</strong> vom Wahren, auch nicht was sie re<strong>den</strong> vom<br />

Guten und <strong>der</strong>gleichen mehr.<br />

Daß dieses es ist, was bezeichnet wird, kann niemand sehen, als wer <strong>den</strong> inneren<br />

Sinn kennt; daß ein Geheimnis in jenen Worten enthalten ist, kann man dar<strong>aus</strong><br />

wissen, daß <strong>der</strong> Herr sie geredet hat, und daß ohne einen an<strong>der</strong>en innerlich<br />

verborgenen Sinn es ein Nichts wäre, nämlich, wenn man sagen werde: „Christus<br />

sei in <strong>der</strong> Wüste, so sollen sie nicht hin<strong>aus</strong>gehen, und wenn man sagen werde,<br />

er sei in <strong>den</strong> Gemächern, so sollen sie es nicht glauben“; son<strong>der</strong>n das verwüstete<br />

Wahre ist es, das durch die Wüste, und das verwüstete Gute ist es, was durch<br />

die Gemächer o<strong>der</strong> Kammern bezeichnet wird. <strong>HG</strong> 3900<br />

„Und ging in die Kammer hinein und weinte daselbst“ bedeutet in ihm, nicht<br />

in erscheinen<strong>der</strong> Weise.<br />

Dies erhellt <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Bedeutung von hineingehen in die Kammer, sofern es soviel<br />

ist als „in ihm“, so daß es nicht erscheint.<br />

Bei <strong>den</strong> Alten war es eine gebräuchliche Re<strong>den</strong>sart zu sagen: in die Kammer<br />

gehen, und dann auch: die Türe zuschließen, wenn sie meinten: etwas tun, was<br />

nicht erscheinen soll. Diese Re<strong>den</strong>sart stammte von <strong>den</strong> Bezeichnungen in <strong>der</strong><br />

AltenKircheher,<strong>den</strong>ndurch H<strong>aus</strong>verstan<strong>den</strong>sieimgeistigenSinn<strong>den</strong>Menschen,<br />

durch Gemächer und Kammern verstan<strong>den</strong> sie das Inwendigere des Menschen,<br />

weshalb „kommen o<strong>der</strong> eingehen in die Kammer“ bezeichnet: in sich, folglich<br />

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