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Lexikon der Entsprechungen - zusammengestellt aus den HG: A-G

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Gitter<br />

„Und mache ihm ein Gitter von netzförmiger Arbeit“ bedeutet das Sinnliche,<br />

welchesdasLetzteist.Dies erhellt <strong>aus</strong> <strong>der</strong> BedeutungdesGittersvonnetzförmiger<br />

Arbeit, insofern es das sinnliche Äußere, somit das Letzte des Lebens beim<br />

Menschen bezeichnet. Und weil es das Letzte ist, darum wurde es auch um <strong>den</strong><br />

Altar aufgestellt. Dieses Sinnliche wurde vorbildlich dargestellt durch das Gitter,<br />

weil es gleichsam wie ein Gitter o<strong>der</strong> Sieb erst sichtet und scheidet, was beim<br />

Menschen eingeht, und in seinemVerstande und in seinemWillen sich darstellt,<br />

somit das Wahre und Gute. <strong>HG</strong> 9726<br />

glatt<br />

„Und ich bin ein glatter Mann“ bedeutet die Beschaffenheit des natürlich Wahren<br />

beziehungsweise.<br />

Dies erhellt <strong>aus</strong> <strong>der</strong> vorbildlichen BedeutungJakobs,<strong>der</strong>hierdurchichbezeichnet<br />

wird,soferneristdas Natürliche in Ansehungdes Wahren; und <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Bedeutung<br />

des glatten Mannes, sofern er ist die Beschaffenheit desselben.<br />

Ehe man wissen kann, was dieses bedeutet, muß man wissen, was das Haarige<br />

und was das Glatte bedeutet. BeimMenschen stellt sich sein Innerliches in einem<br />

Bilde dar in seinemÄußerlichen, hauptsächlich imAngesicht und dessen Miene.<br />

SeinInwendigsteserscheintheutzutagenicht,son<strong>der</strong>ndasInwendigeeinigermaßen,<br />

wenn er nicht von Kind auf gelernt hat sich zu verstellen, <strong>den</strong>n alsdann nimmt<br />

er gleichsam eine an<strong>der</strong>e Gesinnung an, und infolgedessen zieht er eine an<strong>der</strong>e<br />

Miene an, <strong>den</strong>n die Gesinnung ist es, die <strong>aus</strong> dem Angesicht zur Erscheinung<br />

kommt. Dies haben sich vor an<strong>der</strong>en die Heuchler <strong>aus</strong> dem tätigen Leben, somit<br />

<strong>aus</strong> Angewöhnung zu eigen gemacht, und umso mehr, je betrügerischer sie sind.<br />

Bei <strong>den</strong>jenigen, die nicht solcherart sind, erscheint das vernünftig Gute im<br />

Angesicht <strong>aus</strong> einemgewissen Lebensfeuer, und das vernünftig Wahre <strong>aus</strong> dem<br />

Licht dieses Feuers; dies weiß <strong>der</strong> Mensch <strong>aus</strong> einemangeborenen Wissen ohne<br />

Nach<strong>den</strong>ken, <strong>den</strong>n es ist das Leben seines Geistes in Ansehung des Guten und<br />

in Ansehung des Wahren, das sich so äußert; und weil <strong>der</strong> Mensch ein mit einem<br />

Leibebekleideter Geist ist, so weiß er solches <strong>aus</strong> demInnewer<strong>den</strong> seines Geistes,<br />

somit <strong>aus</strong> sich selbst. Daher kommt es, daß <strong>der</strong> Mensch zuweilen erregt wird<br />

durch die Miene eines an<strong>der</strong>en, obwohl dies nicht geschieht durch die Miene,<br />

son<strong>der</strong>n durch das Gemüt, das so hervorleuchtet. Das Natürliche aber scheint<br />

<strong>aus</strong> dem Angesicht hervor in einem dunkleren Lebensfeuer und Lebenslichte;<br />

hingegen das Körperliche kaum an<strong>der</strong>s als in einer Wärme und Helle, und in<br />

<strong>der</strong>en Zustandsverän<strong>der</strong>ung <strong>den</strong> Neigungen gemäß.<br />

Weil so das Inwendigere sich auf dem Angesicht hauptsächlich wie in einem<br />

Bilde sich offenbart, konnten die Uralten, die himmlische Menschen waren, und<br />

gar nicht wußten, was Verstellung sei, und noch weniger, was Heuchelei und<br />

Betrug, die Gefühle eines an<strong>der</strong>en wie in Gestalt sichtbar in seinem Angesicht<br />

sehen; darum wurde auch durch Angesicht bezeichnet Wille und Einsicht, o<strong>der</strong><br />

inwendiges Vernünftiges in Ansehung des Guten und Wahren, und zwar dieses<br />

Inwendigere in Ansehung des Guten durch das Blut und seine Röte, und das<br />

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