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ASPEKTE DES DEUTSCHEN WORTSCHATZES - MEK

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Schnellzüge, Eilzüge, Personen- und Bummelzüge: Heute sind diese als InterCityExpress<br />

(ICE), InterCity (IC), InterRegio (IR), CityExpress (CE), RegionalExpress<br />

(RE) bekannt und stehen auch so im Fahrplan. InterCityNight (ICN) klingt im heutigen<br />

Deutsch einfach schneller und komfortabler als Schlafwagenzug. Es verkauft<br />

sich auch besser (vgl. dazu Zimmer 1998: 14ff.).<br />

2.5.3.3 Ursachen der Entlehnungen/Übernahmen<br />

Stichworte: Sachentlehnung, Handels- und Kulturbeziehungen, wissenschaftliche<br />

und politische Vorbilder, Modeerscheinungen, internationale Zusammenarbeit.<br />

1) Die wichtigste Ursache der Entlehnung war und ist es noch in der Gegenwart,<br />

dass mit der übernommenen Sache auch der Name übernommen wird.<br />

Dies beweisen Wörter lateinischen Ursprungs (Zeit der römischen Besetzung):<br />

Garten- und Weinbau: Kelter, Keller, Rettich, Wein, Militärwesen:<br />

Pfeil, Handel: Sack, Straßenbau: Straße, Pflaster, genauso wie englische<br />

Beispiele aus dem heutigen Sprachgebrauch: Hardware, Software, chatten.<br />

2) Ausschlaggebend sind die Kontakte der Völker durch Handelsbeziehungen,<br />

durch Verbreitung und Übersetzung von Schriftgut, durch das Vordringen<br />

der Öffentlichkeit seit dem 19. Jahrhundert. Auch literarische Entlehnungen<br />

und Übersetzungen, die im Deutschen keine Entsprechung hatten, gehören<br />

hierher, z.B. die Lehnübersetzung lat. conscientia dt. Gewissen.<br />

3) Kulturelle und wissenschaftliche Beziehungen und Vorbilder anderer Staaten<br />

(„stärkere“ Völker beeinflussen die „schwächeren“) führen zu politischen,<br />

kulturellen, wissenschaftlichen Veränderungen in der aufnehmenden Sprache,<br />

sodass immer mehr fremdes Wortgut vom überlegenen Volk, von der<br />

überlegenen Kultur übernommen wird (zur Zeit der Christianisierung im<br />

Klosterwesen, zur Zeit des Humanismus in den Wissenschaften, etc.).<br />

4) Modeerscheinungen in der Welt, nicht nur heute, in der Zeit der Globalisierung<br />

(Kultur, Musik, Kleidung, Sport, die alle in englischer Sprache international<br />

verwendet werden), sondern bereits im 17.-18. Jahrhundert, wie das<br />

die französischen Einflüsse beweisen.<br />

5) Die internationale Zusammenarbeit, insbesondere seit dem 19. u. 20. Jh. auf<br />

den wichtigsten Gebieten der Wissenschaft, Technik, Ökonomie und Kultur,<br />

ist eine unerschöpfliche Quelle der Entlehnungen. Hierbei spielen selbstverständlich<br />

die wirtschaftlichen und politischen Einflüsse der führenden entwickelten<br />

Industriestaaten eine ausschlaggebende Rolle. So gelangen durch die<br />

modernen Wissenschaften und die Technik viele spezifische Fachwörter, a-<br />

ber auch alltägliche Metaphern aus anderen Sprachen ins Deutsche, für die es<br />

keine sofortige Entsprechung im Deutschen gibt.<br />

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