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ASPEKTE DES DEUTSCHEN WORTSCHATZES - MEK

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1.3.5 Diastratische Varietäten<br />

Der Zusammenhang zwischen Sprache und Gesellschaft zeigt eine dialektische<br />

Wechselwirkung: „Nach einer engeren Auffassung reagiert Sprache auf die mit der<br />

sozialen Hierarchie innerhalb einer Gesellschaft verbundenen sozialen Wertstufen“<br />

(Löffler 1994: 126). Die sozialen Gruppenzugehörigkeiten der Sprecher einer Sprache<br />

sind vielfältig. Varietäten entstehen, wenn Sprache unter bestimmten Bedingungen<br />

oder mit bestimmten gesellschaftlichen Funktionen verwendet wird. Fachsprachen<br />

z.B. entwickeln sich innerhalb einer Sprachgemeinschaft aufgrund eines gemeinsamen<br />

Spezialwissens und werden geprägt durch die mit dem Fachwissen verbundenen<br />

Kommunikationsbedürfnisse und die fachlichen Interessen. Ein Soziolekt<br />

spiegelt somit das Sprachverhalten einer gesellschaftlich abgrenzbaren Gruppe von<br />

Individuen wider, die durch ein gemeinsames Interesse, den gemeinsamen Beruf, die<br />

Arbeit, die soziale Zusammengehörigkeit zusammengehalten werden. Diese gruppenspezifische<br />

Sprachverwendung ergibt eine breite Palette von Soziolekten im<br />

Deutschen: „...wo immer eine nach sozialen, beruflichen, fachlichen, status- und<br />

ansehensbedingten Merkmalen gekennzeichnete Gruppe auch ein sprachliches Erkennungssymbol<br />

oder eine grammatisch-lexikalisch-intonatorische Varietät besitzt,<br />

sollen die ‚soziolektal’ oder ‚Soziolekt’ heißen (Löffler 1994: 123). Sprecher der<br />

Soziolekte weisen in ihren Äußerungen, in ihrer Kommunikationsweise eine auffällige,<br />

leicht erkennbare Charakteristik auf. Es werden transitorische (Lebensalter-<br />

Sprachen), temporäre (z.B. Soldatensprache), habituelle (geschlechterspezifische<br />

Sprechweisen) und historische (z.B. Klostersprache) Soziolekte unterschieden, die<br />

jeweils charakteristische linguistische Merkmale aufweisen können.<br />

Abb. 1.13: Soziolekte (Löffler 1994: 125)<br />

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