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ASPEKTE DES DEUTSCHEN WORTSCHATZES - MEK

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1.1.3 Sprecher des Deutschen<br />

Stichworte: Einwanderungssprache, Muttersprachler, Fremdsprachler, Zweitsprachler,<br />

Sprachinselsprecher, numerische Stärke ökonomische Stärke der Sprache,<br />

offizielle, ko-offizielle Sprache, regionale Amtssprache, Amtssprachenregion<br />

Die deutsche Sprache gehört aufgrund ihrer numerischen Stärke, mit ihren etwa<br />

100.000 000 Sprechern zu den sog. großen Sprachen. Deutsch zeichnet sich – wie<br />

viele andere Sprachen – dadurch aus, dass es sowohl als Einwanderungssprache (in<br />

den USA, Kanada, Australien, Südamerika, in mehreren Ländern Osteruropas) fungiert<br />

und auch als Sprache, die Einwanderer in den deutschsprachigen Staaten erlernen<br />

müssen (Arbeitsmigranten, Ausländer, Asylanten). Deutsch ist die meist gesprochene<br />

Muttersprache in der Europäischen Union: 24 Prozent der EU-Bürgerinnen<br />

und -Bürger sind im Deutschen zu Hause.<br />

Die numerische Stärke bezieht sich in der Regel auf die Sprecherzahl, wobei Muttersprachler<br />

und Nicht-Muttersprachler (= Zweitsprachler und Fremdsprachler)<br />

gemeint sein können. Selbst in Deutschland gibt es autochthone (alteingesessene)<br />

Minderheiten, wie die Sorben in der Lausitz, die Dänen in Schleswig-Holstein, die<br />

Friesen in Saterland und die verstreut lebenden Romani, deren Muttersprache zwar<br />

nicht Deutsch ist, die aber zu den Sprechern des Deutschen gezählt werden.<br />

Immigrantensprachen oder auch Zweitsprachler sind Sprecher, die auf dem<br />

Sprachgebiet selbst leben und die Sprache mehr oder weniger alltäglich gebrauchen,<br />

wie die Migranten und Immigranten, z.B. die Türken, Kurden, Bosnier, Italiener etc.<br />

in Deutschland. In ihrer Anfangsphase sprechen die meisten Zweitsprachler ein sog.<br />

Gastarbeiterdeutsch (vgl. Barbour/Stevenson 1998), das sich später durch die verschiedenen<br />

Sozialisationsphasen auf ein höheres Niveau entwickelt.<br />

Fremdsprachler erlernen die Sprache auf gesteuertem (schulischem) Wege und<br />

leben meistens außerhalb des Sprachgebiets (vgl. Ammon 2001: 17). Nach Angaben<br />

des Goethe Instituts haben über 50 Millionen Menschen Deutsch als Fremdsprache<br />

gelernt. Besonders groß ist das Interesse in Ost- und Mitteleuropa, doch die meisten<br />

Deutschlerner sind in der Russischen Föderation zu verzeichnen: 4,6 Millionen<br />

Deutschlerner. Der Status des Deutschen in der Fremdsprachenwahl ist der vornehme<br />

zweite Platz, als erste Fremdsprache wird weltweit Englisch gelernt.<br />

Anbei eine kleine Tabelle über die Top 10 der Deutschlerner in absoluten Zahlen:<br />

Russische Föderation: 4 657 500<br />

Polen: 2 202 813<br />

Frankreich: 1 603 813<br />

Ukraine: 1 235 647<br />

Usbekistan: 855 900<br />

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