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ASPEKTE DES DEUTSCHEN WORTSCHATZES - MEK

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Abgrenzung der Grundeinheiten, der elementaren Einheiten, der Sprache. Blättert<br />

man in verschiedenen ein- und zweisprachigen Wörterbüchern, begegnen einem<br />

nicht nur Einzelwörter, sondern auch kleinere und größere Einheiten als das "gewohnte"<br />

Wort, die wir mit einem Sammelbegriff als lexikalische Einheiten bezeichnen.<br />

Die Lexikologie hat die Aufgabe, ihren Untersuchungsgegenstand, die Wörter<br />

und Wortschatzeinheiten sowie den Wortschatz der Sprache aus lexikalischen, semantischen,<br />

stilistischen, kognitiven und soziolinguistischen Aspekten zu untersuchen.<br />

Dies bedeutet, dass die Lexikologie interdisziplinäre Methoden einsetzen muss,<br />

um möglichst viele und ausreichende Informationen über den Wortschatz und dessen<br />

Einheiten zu erfahren.<br />

Die Lexikologie fragt nach dem Wesen der lexikalischen Einheiten, nach deren<br />

Bedeutungen, Funktionen und Eigenschaften, sowie nach deren Veränderungen.<br />

Lexikologie und Lexikographie sind zwar benachbarte linguistische Disziplinen,<br />

doch ihr Untersuchungsgegenstand ist unterschiedlich:<br />

Die Lexikologie beschäftigt sich mit dem Wortschatz und den Wortschatzeinheiten<br />

einer Sprache. Die Einheiten des Wortschatzes, die wir in der Lexikologie behandeln,<br />

nennt man Lexem/Lexeme. Ein Lexem ist eine abstrakte Einheit auf der Wortebene,<br />

eine Einheit des Wortschatzes, die aufgrund ihrer semantischen Einheit und<br />

nicht aufgrund ihrer Form bestimmt wird. So können z.B. phraseologische Einheiten,<br />

die auch in den Wörterbüchern als Lemmata aufgenommen sind, Lexeme sein. Z.B.:<br />

durch dick und dünn gehen, Land und Leute kennen lernen, etwas auf die lange Bank<br />

schieben.<br />

Die Lexikographie befasst sich mit der Theorie und der Praxis vom Schreiben und<br />

Erstellen von Wörterbüchern. Die einzelnen Wörterbucheinträge nennt man Lemma/Lemmata<br />

(vgl. Kap. 5).<br />

Ein Teil unseres Wortschatzes stellen die Namen (Onoma) dar. Mit diesen beschäftigt<br />

sich die Namenkunde/Onomastik, ein Forschungsgebiet, das sich diachron und<br />

auch synchron mit den Eigennamen, Personen- und Ortsnamen, geographischen Namen<br />

aus einem kultur- und siedlungsgeschichtlichen sowie sprachgeschichtlichen<br />

Aspekt auseinandersetzt.<br />

Ein beachtlicher Teil des Wortschatzes besteht aus Mehrworteinheiten, Phraseologismen.<br />

Mit diesen Einheiten beschäftigt sich die Phraseologie, ein etabliertes eigenständiges<br />

Wissenschaftsgebiet der Sprachwissenschaft, das das Augenmerk auf<br />

die festen Wortverbindungen, Wortgruppen, Idiome richtet, die genauso wie die Einzelwörter<br />

– im Langzeitgedächtnis – gespeichert sind, aber manche andere Eigenschaften<br />

als die Wörter aufweisen. Heutzutage arbeitet man mit einem erweiterten<br />

Begriff der Phraseologie, so zählt z.B. man auch die Kollokationen (usuelle Wortverbindungen)<br />

zu den Phraseologismen.<br />

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