ASPEKTE DES DEUTSCHEN WORTSCHATZES - MEK
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Von manchen Phraseologen werden auch Sprichwörter zu den Phraseologismen gerechnet,<br />
von vielen nicht. Auch Kühn ordnet Sprichwörterlexika nicht zu den phraseologischen<br />
Wörterbüchern, sondern zur nächsten Untergruppe von (2) zu, die nach<br />
satzspezifischen Aspekten erstellt wurde. Wir wollen hier auf den linguistischen<br />
Status der Sprichwörter weiter nicht eingehen, sondern nur einige wichtige Sammlungen<br />
nennen:<br />
- Kichberger: Das große Sprichwörterbuch (1986), und<br />
- Beyer: Sprichwörterlexikon (1987).<br />
Die von Kühn zur Untergruppe der nach satzspezifischen Aspekten eingeteilten Wörterbücher<br />
gehören die Valenzwörterbücher, die Informationen darüber enthalten,<br />
welche syntaktischen Umgebungen im Falle der die Satzstruktur prädeterminierenden<br />
Wörter, die vor allem Verben, aber auch Substantive und Adjektive sein können,<br />
realisiert werden. Dazu gibt es die deutschen einsprachigen Wörterbücher zur Verbvalenz<br />
von Helbig/Schenkel (1969), zur Adjektivvalenz von Sommerfeldt/Schreiber<br />
(1974) und zur Substantivvalenz von Sommerfeldt/Schreiber (1977). Zweisprachig<br />
für das Sprachenpaar Deutsch-Ungarisch sind zur Verbvalenz László/Szanyi (1999),<br />
zur Substantivvalenz Bassola (2003).<br />
(3) Das spezifische Merkmal der Kodifikation in dieser Gruppe bezieht sich auf die<br />
Abbreviation der Elemente im Wörterbuchtyp: Abkürzungswörterbücher (Koblischke<br />
1969).<br />
(4) Den zentralen Aspekt in dieser Gruppe von Kühn bildet die Systematisierung in<br />
Bezug auf die typographische Gestaltung. Kühn unterscheidet hier die Wörterbücher<br />
mit rein sprachlicher Darstellung, die die aufgelisteten sprachlichen Zeichen mithilfe<br />
anderer sprachlicher Zeichen semantisch erklären wie z.B. die oben erwähnten Bedeutungswörterbücher.<br />
Die andere Untergruppe bilden die Bildwörterbücher. Als<br />
Urtyp der Bildwörterbücher kann ein 1658 in Nürnberg erschienenes Lehrbuch von<br />
Johann Amos Comenius gelten mit dem Titel: „Orbis sensualium Pictus. […] Die<br />
sichtbare Welt. Das ist aller vornehmsten Welt-Dinge und Lebens-Verrichtungen<br />
Vorbildung und Benahmung.” Dieser Orbis Pictus vereint drei Absichten: die Anschauung<br />
des Gegenstandes, seine Benennung in deutscher Sprache und die gleichzeitige<br />
Erlernung der lateinischen Bezeichnung. Dieses Lehrbuch fand seine Fortsetzung<br />
im sog. Anschauungsbuch, das bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts in immer<br />
neuen Varianten verlegt wurde. Unsere Abbildung zeigt eine Seite aus einer Ausgabe<br />
1838, wo das Lateinische verschwunden und durch moderne Sprachen ersetzt wurde.<br />
Einsprachige Bildwörterbücher sind: DUDEN. Zweisprachig: Oxford-DUDEN<br />
Deutsch-Ungarisch (1994).<br />
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