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ASPEKTE DES DEUTSCHEN WORTSCHATZES - MEK

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4.3 Stilistisch relevante Aspekte des Wortschatzes<br />

Stichworte: feldmäßige Gliederung des Wortschatzes; regionale Wörter, Fachwörter,<br />

Archaismen, Neologismen und Fremdwörter mit ihrem Stilwert<br />

Betrachten wir im nächsten Schritt kurz die Eigenschaften des Wortschatzes und<br />

seiner Einheiten, die bei der Auswahl, bei der stilistischen Variation von Belang sein<br />

können/sind.<br />

4.3.1 Die feldmäβige Gliederung des Wortschatzes<br />

An erster Stelle soll die feldmäβige Gliederung des Wortschatzes (vgl. Kap. 3)<br />

erwähnt werden, die auch den Begriff der Synonymie mit einschlieβt. Eine groβe<br />

Zahl von Wortfeldern setzt sich aus Wörtern von unterschiedlichem Stilwert zusammen.<br />

Betrachtet man die Feldmitglieder, die konkreten Lexeme zur Bezeichnung<br />

eines und desselben Objektes oder Sachverhaltes in verschiedenen Verwendungssituationen,<br />

so haben wir es mit Synonymen zu tun. Sie unterscheiden sich meist in ihrer<br />

Konnotation, was wiederum stilistische Unterschiede bewirkt. Die Feldmitglieder des<br />

Wortfeldes TOD unterscheiden sich hinsichtlich der Stilschicht, dabei gelten sterben,<br />

verhungern, verdursten, erfrieren als neutral, entschlafen, heimgehen, verscheiden,<br />

hinübergehen als gehoben, abkratzen, verrecken, krepieren dagegen als grob, derb.<br />

Nicht alle Synonyme unterscheiden sich aber unbedingt stilistisch, bei bitten, flehen<br />

und betteln dominieren eher semantische Differenzen, Bedeutungsnuancen. Die Unterschiede<br />

zwischen den Synonymen können auch auf den unterschiedlichen Stilfärbungen<br />

beruhen. Die Lexeme können konventioneller- und typischerweise bestimmten<br />

Kommunikationsbereichen mit bestimmten Funktionen (vgl. funktionale Stilfärbung<br />

oben) zugeordnet werden. Während etwa reden und sagen im offiziellen<br />

Sprachgebrauch verwendet werden, passen quatschen und quasseln in einen mündlichen<br />

alltagssprachlichen Text. Die Synonyme mit unterschiedlichem stilistischem<br />

Wert ermöglichen dem Sprecher, seine Aussageabsicht der kommunikativen Situation<br />

entsprechend zu verwirklichen.<br />

4.3.2 Lexikalische Einheiten als Elemente verschiedener Existenzweisen<br />

Die lexikalischen Einheiten sind Elemente verschiedener Existenzweisen, Varietäten<br />

(vgl. Kap. 1), und unterliegen damit ebenfalls bestimmten Auswahlbeschränkungen.<br />

So lassen sich im Rahmen einer Diagliederung dialektale (Mundartwörter)<br />

und soziolektale Wörter (Fachwörter, Elemente der Jugendsprache, Seemannsprache<br />

usw.) auseinanderhalten. In einem standardsprachlichen Text fallen sie auf und<br />

können besondere Stilwirkungen erzielen. Sie eignen sich z.B. dazu ein bestimmtes<br />

Lokalkolorit oder soziales Kolorit zu schaffen, d.h. anhand der verwendeten lexikali-<br />

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