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ASPEKTE DES DEUTSCHEN WORTSCHATZES - MEK

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Nach der Erörterung der einzelnen Dimensionen zur Beschreibung der Varietäten,<br />

durch die die Subsysteme des Gesamtsystems herausgearbeitet werden konnten, lenken<br />

wir den Blick auf die Kompetenz des Sprechers. Wie viele Varietäten/Subsysteme<br />

beherrscht der Sprecher des Deutschen? Wie kann er mit der Fülle<br />

dieser Varietäten umgehen?<br />

Für einen deutschen Muttersprachler ist die Vielfalt und die Verschiedenheit<br />

sprachlicher Teilsysteme etwas Selbstverständliches. Diese Subsysteme kennt er<br />

entweder aktiv oder nur passiv, doch auf jeden Fall sind diese für ihn nicht fremd,<br />

denn er kann sich mit mindestens einer Varietät identifizieren und die anderen verstehen<br />

und akzeptieren.<br />

Vor diesem Hintergrund kann davon ausgegangen werden, dass ein Sprecher des<br />

Deutschen durch die Varietätenvielfalt, die seinen Alltag prägt, zu einer multilektalen<br />

Kompetenz gelangt, da er verschiedene Varianten seiner Sprache kennt und diese<br />

auch benutzen kann. Diese Erscheinung, diese Kompetenzvielfalt wurde von Henne<br />

(1986) ‚innere Mehrsprachigkeit des Deutschen’ genannt. Im Mittelpunkt dieses<br />

Modells steht die Standardsprache mit ihrer Aufgabenvielfalt, um dieses Zentrum<br />

herum sind die übrigen Varietäten gelagert, die jedoch in enger Wechselbeziehung<br />

zur Standardsprache stehen, von ihr beeinflusst werden bzw. diese bereichern. Je<br />

weiter die Kreise mit den entsprechenden Varietäten von der Standardsprache entfernt<br />

sind, desto mehr spezifische Merkmale zeigt die jeweilige Varietät auf.<br />

Abb. 1.15: Das Modell der inneren Mehrsprachigkeit (nach H. Henne 1986)<br />

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