ASPEKTE DES DEUTSCHEN WORTSCHATZES - MEK
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Neuere Auffassungen verstehen unter Grundwortschatz<br />
eine Ansammlung von möglichst morphologisch einfachen Wörtern, die<br />
mindestens Bezeichnungen für Körperteile, Bezeichnungen für Nahrungsmittel,<br />
also für Speisen und Getränke, Farbbezeichnungen und Bezeichnungen<br />
für Pflanzen, Bäume, Tiere und wichtige Himmelskörper<br />
umfassen.<br />
(Lutzeier 1995:12)<br />
Grundwortschätze können verschiedenen Zwecken dienen:<br />
- der Wörterbucherstellung,<br />
- der Grundschuldidaktik,<br />
- dem Unterricht in der Zweitsprache.<br />
Schon aufgrund der Größe des Wortschatzes liegt es nahe, dass – zur besseren Übersicht<br />
– bestimmte Gruppierungen im Wortschatz erstellt werden müssen.<br />
Der Wortschatz einer Sprache lässt sich nach verschiedenen Kriterien gliedern:<br />
a) nach den von den Wörtern bezeichneten außersprachlichen Fakten in Sachgruppen,<br />
wie sie z.B. dem Wörterbuch von DORNSEIFF (1934: Der deutsche Wortschatz<br />
nach Sachgruppen) zugrunde liegen;<br />
b) nach der räumlichen Ausdehnung gibt es einen überregionalen Wortschatz, in<br />
den die meisten Wörter der Sprache gehören, aber es gibt auch regional gebrauchte<br />
Wörter, die von allen verstanden werden, wie Fleischer, Schlachter, Metzger, und<br />
zuletzt gibt es nur in bestimmten Regionen gebrauchte Wörter, wie Alm, Senn (vgl.<br />
Kap. 1.2 Diatopische Varietäten);<br />
c) nach einem historischen Aspekt lässt sich über einen heimischen/nativen und<br />
einen nicht-heimischen Wortschatz sprechen, wie Topleistung (Hochleistung), User<br />
(Benutzer), super (sehr gut), etc. Gleichzeitig können wir hier auch die bei den Varietäten<br />
bereits erwähnten historischen Sprachstufen und deren Wortschätze angeben;<br />
d) nach den Ausbaumöglichkeiten des Wortschatzes (Wortbildung, vgl. Kap. 2.4)<br />
unterscheidet man grundsätzlich einfache nicht-gebildete Wörter, Simplexe und die<br />
nach den Regeln der Wortbildung gebildete komplexe Wortkonstruktionen: Haus –<br />
häuslich;<br />
e) nach der Bedeutung und semantischen Gliederung der einzelnen Wortschatzelemente<br />
bzw. ihrer Beziehung zueinander unterscheidet man eindeutige und mehrdeutige<br />
Wörter, z.B. Kreide – Jugend (vgl. Kap. 3) sowie die Gruppe von Wörtern, die<br />
aufgrund ihrer Bedeutung ein Wortfeld bilden;<br />
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